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London sieht Falklandinseln bedroht

25. März 2015

Droht auf den britischen Falkland-Inseln eine Invasion? Die Regierung in London sieht eine konkrete Bedrohung von Seiten Argentiniens - und reagiert.

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Falklandinseln / Falklands / Großbritannien / Argentinien / Malvinas / Alternativer Zuschnitt
Bild: Reuters

Mit einer Verstärkung seines Militäraufgebots vor den Falklandinseln will Großbritannien nach eigenen Angaben auf eine "sehr konkrete Bedrohung" reagieren. "Wir müssen unsere Abwehr dort verstärken, um sicherzustellen, dass wir genügend Truppen dort haben und die Inseln von Luftwaffe und Marine angemessen geschützt werden", erklärte der britische Verteidigungsminister Michael Fallon dem Rundfunksender BBC. Die Bedrohung für die Inseln bestehe nach wie vor. "Es ist eine sehr konkrete Bedrohung, und wir müssen darauf reagieren", sagte Fallon.

Das Falkland-Engagement Großbritanniens verschlingt jedes Jahr Millionen britischer Pfund. Deshalb ist ein Festhalten an dem Übersee-Gebiet auch in London hinter den Kulissen nicht völlig unumstritten.

Argentinien weist Verdächtigungen zurück

Die argentinische Botschafterin in London, Alicia Castro, sagte dem Sender Radio del Plata, Großbritannien habe vom heutigen demokratischen Argentinien nichts zu befürchten. Der bewaffnete Konflikt um die Inseln vor mehr als 30 Jahren sei von der damaligen Militärjunta zu ihrer Machterhaltung gestartet worden. Die Diplomatin kritisierte die britischen Pläne als Initiative der "Militärlobby". In Großbritannien würden immer mehr Steuerzahler den Sinn übermäßiger Militärausgaben inmitten einer Wirtschaftskrise in Frage stellen.

Streit tobt bis heute

Die Falklandinseln, die in Argentinien Malwinen heißen, liegen rund 400 Kilometer vor Argentinien. Sie waren 1833 nach längerem Streit britisch geworden, Argentinien hat seinen Anspruch aber nicht aufgegeben. Nach einer Invasion Argentiniens lieferten sich beide Länder im Jahr 1982 einen kurzen Krieg um die Inseln, bei dem mehr als 900 - zumeist argentinische - Soldaten getötet wurden. Trotz seiner Niederlage beansprucht Argentinien die Inseln weiterhin für sich.

2013 hatten sich die Bewohner der Inseln in einem Referendum mit deutlicher Mehrheit für einen Verbleib bei Großbritannien ausgesprochen. Argentinien erkennt das Referendum aber nicht an. Angesichts der Entdeckung großer Ölvorkommen vor den Inseln hatten sich die Spannungen zwischen beiden Staaten in den vergangenen Jahren wieder verschärft. Argentinien fordert bilaterale Gespräche über die Souveränität des Archipels, Großbritannien lehnt dies ab.

cr/wa (dpa, afp)