London plant große Trauerfeier
9. April 2013Großbritannien nimmt am Mittwoch (17.04.2013) kommender Woche in einer Trauerfeier Abschied von der verstorbenen früheren Premierministerin Margaret Thatcher. Dies habe die Regierung in Abstimmung mit dem Königshaus und der Familie Thatchers beschlossen, erklärte das Büro von Regierungschef David Cameron in London.
Die Trauerfeier soll in der St. -Pauls Kathedrale in der britischen Hauptstadt stattfinden. Auch Königin Elizabeth II. und ihr Mann Prinz Philip nehmen daran teil. Das ist ungewöhnlich, denn die Queen ist normalerweise nur bei Begräbnissen oder Gedenkfeiern für Mitglieder von Königshäusern zugegen. Außerdem werden politische Weggefährten sowie Staats- und Regierungschefs aus vielen Ländern erwartet.
Thatcher hielt Staatsbegräbnis für nicht angemessen
Thatcher soll in einem Sarg in einem Trauerzug vom Parlament in Westminster durch die Londoner Innenstadt zur St.-Paul's-Kathedrale gebracht werden. Der Gottesdienst wird für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sein.
Die frühere Premierministerin wird auf eigenen Wunsch kein volles Staatsbegräbnis erhalten. Die letzte Ehre dieser Art für einen Premierminister wurde 1965 Winston Churchill zuteil.
Laut ihrem Sprecher Tim Bell hielt die "Eiserne Lady" ein Staatsbegräbnis für "nicht angemessen". Auch einen Überflug durch die Luftwaffe habe sie als "Geldverschwendung" abgelehnt. Thatcher habe zudem Wert darauf gelegt, dass ihr Leichnam nicht öffentlich aufgebahrt wird, sagte Bell.
Leichnam wird eingeäschert
Sie erhält nun eine Trauerfeier mit militärischen Ehren, die zweithöchste Stufe nach einem Staatsbegräbnis. Nach der Feier soll Thatchers Leichnam nach offiziellen Angaben eingeäschert werden. Ähnliche Trauerfeiern wie für Thatcher erhielten in der Vergangenheit die verstorbene Queen Mum und Prinzessin Diana.
Der Leichnam war in der Nacht zum Dienstag aus dem Londoner Hotel Ritz - wo die frühere konservative Politikerin am frühen Montagmorgen im Alter von 87 Jahren gestorben war - an einen geheim gehaltenen Ort gebracht worden.
Viel Trauer - Gegner feiern Freudenfeste
Nach Thatchers Tod überwog die Trauer. Während Politiker aller Unterhaus-Parteien die politischen Verdienste der langjährigen Premierministerin würdigten, feierten jedoch Gegner am Abend ihres Todes in mehreren Städten Freudenfeste.
Bei einer Anti-Thatcher-Party in Bristol wurden sechs Polizisten verletzt. In Thatchers Heimatstadt Grantham wurden Kondolenzbücher ausgelegt.
gri/sti (afp, dpa)