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Limburg hat einen neuen Bischof

18. September 2016

Tebartz-van Elst und sein bischöflicher Prunkbau verhalfen dem Bistum der hessischen Stadt zu zweifelhafter Berühmtheit. Zwei Jahre nach dem Skandal tritt Georg Bätzing nun eine schwierige Nachfolge an.

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Amtseinführung Bischof Georg Bätzing (picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/T. Wagner

Lange war das katholische Limburg ohne Bischof - nun füllt Georg Bätzing (Artikelbild) diesen Posten wieder aus. Mit einem Gottesdienst im städtischen Dom ist er in sein neues Amt als Bischof eingeführt worden. Über tausend Menschen und zahlreiche kirchliche Würdenträger wie Politiker nahmen an dem Festakt teil. Der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, spendete Bätzing die Weihe.

Das Spektakel erfuhr eine beispiellose Aufmerksamkeit: An drei Orten in Limburg wurde der Gottesdienst live übertragen. Auch der Hessische Rundfunk und der Südwestrundfunk sendeten die Feier live im Fernsehen. Unter den Gästen war der Ministerpräsident von Hessen, Volker Bouffier, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie rund 40 Bischöfe und Vertreter anderer Kirchen.

Neustart mit neuem Wohnsitz

Der neue Bischof hatte bereits angekündigt, nicht in die Wohnung seines Vorgängers Franz-Peter Tebartz-van Elst ziehen zu wollen. Sein Dienstsitz bleibe aber die neue Residenz auf dem Domberg, hieß es aus dem Limburger Bistum. Das Gebäudeensemble solle künftig auch für Veranstaltungen und Sitzungen genutzt werden.

Der ehemalige Bischof von Limburg Franz-Peter Tebartz-van Elst auf dem Gelände des Bischofssitzes (Foto: dpa)
Wurden zum bundesweiten Aufreger: Tebartz-van Elst und sein BischofssitzBild: picture-alliance/dpa

Limburg wurde im Jahr 2013 zum Symbol für einen falschen Umgang der katholischen Kirche mit Geld und für mangelnde Transparenz. Der damalige Bischof Tebartz-van Elst, den Papst Benedikt im Jahr 2008 aus Münster nach Limburg berufen hatte, geriet wegen massiv gestiegener Baukosten für sein Bischofshaus in die Kritik. Nach und nach wurden immer neue Details - von prunkvollen Wasserhähnen im Bad über Koi-Karpfen im Teich bis hin zu umstrittenen Personalentscheidungen - bekannt und empörten die deutsche Öffentlichkeit. Schließlich lagen die Baukosten für das Limburger Bischofshaus deutlich über 30 Millionen Euro.

Kaum Konsequenzen

Tebartz-van Elst wurde 2014 von Papst Franziskus von seinen Pflichten entbunden. Schadensersatzzahlungen, die sein früheres Bistum gefordert hatte, musste er nicht zahlen. Heute ist der 56-Jährige unauffällig im Vatikan tätig.

nin/haz (epd, kna, dpa)