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Korrespondentin der Deutschen Welle in Usbekistan festgenommen

5. Mai 2003

Natalia Buschujewa von Miliz stundenlang festgehalten <br> - Intendant Bettermann protestiert gegen Behinderung der Berichterstattung

https://p.dw.com/p/3arm

Zwei Tage vor dem Welttag der Pressefreiheit wurde die Korrespondentin der Deutschen Welle in Usbekistan, Natalia Buschujewa, festgenommen. Die Journalistin wurde von der Miliz verhaftet, als sie für eine Sendung der DW eine Straßen-Umfrage durchführte. Sie wurde mehrere Stunden festgehalten.


"Wir protestieren auf das Schärfste gegen diese Behinderung freier Berichterstattung", erklärte der Intendant der Deutschen Welle, Erik Bettermann. "Das ist ein Beleg dafür, dass in Usbekistan die Pressefreiheit nach wie vor unterdrückt wird." Umso wichtiger sei die Arbeit der Deutschen Welle für diese und zahlreiche andere Regionen der Welt, in denen die Presse- und Meinungsfreiheit nicht gewährleistet sei.


"Zunächst haben mir die Milizen nicht gestattet, meinen Anwalt oder meine Kollegen telefonisch über meine Festnahme zu informieren", erklärte Buschujewa dem Russischen Programm von DW-RADIO, für das sie seit mehreren Jahren arbeitet. Um auf freien Fuß gesetzt zu werden, musste Buschujewa schriftlich versichern, die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen.


Durch gezielte Repression von Seiten der Behörden, insbesondere der Präsidialverwaltung, gibt es bis heute in Usbekistan keine unabhängigen Medien. Der usbekische Präsident Islam Karimow gehört zu den 42 "Totengräbern der Pressefreiheit", die Reporter ohne Grenzen in ihrer aktuellen Zusammenfassung nennt. Bei einem Pressegespräch im Mai 2002 in Anwesenheit des DW-Intendanten hatte Karimow Probleme bei der Umsetzung der Medienfreiheit eingeräumt, jedoch erklärt, dass sich Usbekistan hier auf einem guten Wege befinde.


In Ausübung ihres Berufs werden immer wieder Journalisten durch die Sicherheitskräfte drangsaliert. Zuletzt waren der Chefredakteur der Zeitung ‚Adolat', Tuchtamurat Toschew, sowie ein Korrespondent der Zeitung ‚Stimme Usbekistans' festgenommen worden.


Das Russische Programm von DW-RADIO sendet seit anderthalb Jahren ein spezielles Fenster für die zentralasiatische Region.
2. Mai 2003
082-03

Diese Pressemitteilung und mehr finden Sie auch im Internet unter:
http://dw-world.de/presse