Kim Jong Uns Raketenpläne stoßen auf Protest
16. März 2012Die Reaktionen waren deutlich: Der geplante Satellitenstart ist nach Auffassung Südkoreas eine Provokation, die den Frieden und die Sicherheit in der Region gefährdet. "Dies wäre ein klarer Bruch der Resolution 1874 des UN-Sicherheitsrats, die jeglichen Einsatz ballistischer Raketentechnologie verbietet", heißt es in einer Erklärung des Außenministeriums in Seoul.
Ähnlich äußerte sich die US-Regierung: Der angekündigte Raketenstart stehe in Widerspruch zu den Beteuerungen Nordkoreas, künftig auf den Start von Langstreckenraketen zu verzichten, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Victoria Nuland. Sowohl die USA als auch Südkorea werten das nordkoreanische Weltraum-Projekt als verdeckten Test für militärische Langstreckenraketen. Auch ein japanischer Regierungsvertreter forderte an die nordkoreanische Führung dringend auf, das Vorhaben aufzugeben.
Raketenpläne und Hungersnöte
Unmittelbar zuvor hatte die kommunistische Führung in Nordkorea für Mitte April anlässlich des 100. Geburtstages des Staatsgründers Kim Il Sung den Start eines Satelliten angekündigt. Er habe rein friedliche Zwecke, meldete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA. In der Vergangenheit seien bereits zwei experimentelle Satelliten gestartet worden.
Diese Starts hatten ebenfalls Proteste der USA, Südkoreas und anderer Staaten ausgelöst, die schon damals einen Verstoß gegen die UN-Sicherheitsresolution sahen. Erst in der vergangenen Woche hatten die USA und Nordkorea neue Gespräche über amerikanische Nahrungsmittelhilfe aufgenommen. Nordkorea hatte zugesagt im Gegenzug für humanitäre Hilfe seine Atom- und Raketentests sowie die Urananreicherung auszusetzen. Nach Informationen der Vereinten Nationen hat ein Viertel der nordkoreanischen Bevölkerung nicht genug zu essen, ein Drittel der Kinder unter fünf Jahren leidet an chronischer Unterernährung.
mm/li (afp, dpa, rtr)