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Keine Ruhe und Ordnung

5. Juli 2003

Die Lage im Irak bleibt gefährlich. Bei einem erneuten Anschlag kommen mehrere irakische Polizisten ums Leben. US-Präsident Bush betont weiterhin die Mission des US-Militärs. Das jüngste Saddam-Video wird untersucht.

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Bush bei der Truppe in OhioBild: AP

US-Präsident George W. Bush hat die Politik der präventiven Militäreinsätze wie im Irak zur Bekämpfung des Terrorismus verteidigt. Die Vereinigten Staaten würden nicht auf "den nächsten Anschlag warten oder auf die Zurückhaltung und guten Absichten von bösen Männern" vertrauen, sagte Bush am Freitag (4. Juli 2003) zum amerikanischen Unabhängigkeitstag vor 25.000 Zuhörern in Dayton im US-Bundesstaat Ohio.

Nach der Veröffentlichung eines angeblichen Tonbandes des gestürzten irakischen Präsidenten Saddam Hussein kündigte US-Regierungssprecher Ari Fleischer eine Untersuchung durch den Geheimdienst CIA (Central Intelligence Agency) an. Im Irak wurden bei einer Explosion rund hundert Kilometer westlich von Bagdad sieben irakische Polizisten getötet und Dutzende weitere Menschen verletzt.

Terroristen in die Flucht treiben

"Wir werden handeln, wann immer es notwendig ist, um das Leben und die Freiheit des amerikanischen Volkes zu schützen", sagte Bush in Dayton. Ohne das "aktive Eingreifen" der USA in der Welt könne den Ambitionen von Tyrannen nichts entgegen gesetzt werden, und Millionen Menschen würden von der Gnade von Terroristen abhängen, so der US-Präsident weiter. Mit aktiven US-Eingriffen aber lernten "Tyrannen das Fürchten", und würden Terroristen in die Flucht getrieben, betonte er.

Die CIA werde das angeblich von Saddam stammende Tonband der gewohnten Analyse unterziehen, sagte Fleischer im Präsidentenflugzeug Air Force One. Das Band sei jedoch kein Hinweis auf das Schicksal des gestürzten Machthabers: "Wir wissen nicht, ob er tot ist oder lebendig." Der katarische Fernsehsender El Dschasira hatte am Freitag ein Tonband gesendet, auf dem angeblich Saddam zum Kampf gegen die Besatzungstruppen in Irak aufruft.

Explosion in Ramadi

Bei der Explosion in der Stadt Ramadi rund hundert Kilometer westlich von Bagdad sollen laut Agenturangaben sieben irakische Polizisten getötet und 40 weitere Menschen verletzt worden sein. Die Explosionen hätten sich ereignet, als US-Spezialisten gerade die irakischen Polizisten ausbildeten. Ein US-Militärsprecher konnte zur Ursache der Explosion zunächst keine Angaben machen. Bereits am Donnerstagabend war Ramadi nach Berichten von Augenzeugen von Explosionen erschüttert worden. Unbekannte hatten demnach in der Stadt stationierte US-Soldaten angegriffen.

US-Soldaten sollen im Norden Iraks laut Presseberichten elf türkische Soldaten wegen angeblicher Anschlagspläne auf einen kurdischen Gouverneur festgenommen haben. Wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, wurden die Soldaten, drei Offiziere und acht Unteroffiziere, am Vortag in der Kurdenhochburg Suleimanijah festgenommen. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan reagierte empört und bezeichnete das Vorgehen der US-Armee als "abstoßend". Er habe von Washington verlangt, die elf Soldaten unverzüglich wieder freizulassen. (afp)