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Karstadt-Umbau kommt nicht voran

10. Februar 2014

Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen sieht seine Warenhauskette weiter in Schwierigkeiten. Man habe die "richtige Formel" noch nicht gefunden, räumt der Investor ein.

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Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

"Die Häuser, die wir saniert haben, funktionieren nicht besser als die Häuser, die wir nicht saniert haben", sagte Berggruen der "Süddeutschen Zeitung". "Wir haben viel am Sortiment geändert und an der Werbung. Aber wir haben noch nicht die richtige Formel gefunden."

Kurz vor Beginn der Tarifgespräche bei der Warenhauskette Karstadt warb der Eigentümer auch um Unterstützung bei den Gewerkschaften. "Eigentlich müssten wir bei Karstadt sagen: Der Feind sitzt nicht drinnen, sondern da draußen - die Konkurrenz, das Internet", sagte Berggruen der Zeitung. Stattdessen gebe es interne Konflikte. "Mitten im Turnaround hilft das nicht." Damit der Warenhauskonzern eine Chance habe zu überleben, müssten alle im Unternehmen mithelfen.

Tarifstreit wird fortgesetzt

Karstadt hatte im Frühjahr vergangenen Jahres eine sogenannte "Tarifpause" angekündigt und damit für Unmut gesorgt. In dem noch laufenden Tarifstreit will die Gewerkschaft neben einer Rückkehr von Karstadt in die Tarifbindung auch eine Beschäftigungs- und Standortsicherung durchsetzen. Die Gespräche sollen am Mittwoch und Donnerstag in Hannover fortgesetzt werden.

In den bevorstehenden Verhandlungen werde die Gewerkschaft Verdi an ihren Forderungen festhalten, sagte eine Sprecherin. Aus Sicht der Gewerkschaft habe der Umbau der Filialen zu lange gedauert. Es sei zu spät investiert worden.

Übernahme für einen Euro

Berggruen hatte den insolventen Karstadt-Konzern im Juni 2010 für einen Euro übernommen. Im Herbst 2013 hatte er dann 75 Prozent der Anteile an den Premium- und Sport-Warenhäusern an den österreichischen Immobilienunternehmer Rene Benko und dessen Unternehmen Signa verkauft. Nur die dritte Sparte des Unternehmens mit den 83 klassischen Karstadt-Warenhäusern gehört Berggruen noch allein. Ob er Benko diese noch verkaufen wolle, ließ er offen. Auf die entsprechende Frage sagte er der "SZ": "Wesentlich ist doch: Karstadt muss den Turnaround schaffen." Die Konstellation sei am Ende nicht wichtig.

ul/rb (dpa)