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Karstadt-Chefin geht

7. Juli 2014

Nach nur fünf Monaten an der Spitze des angeschlagenen deutschen Warenhauskonzerns quittiert die schwedische Top-Managerin Eva-Lotta Sjöstedt ihren Posten - ein weiterer Rückschlag für Karstadt.

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Eva Lotta Sjöstedt
Bild: picture-alliance/dpa

Die ehemalige Ikea-Managerin Eva-Lotta Sjöstedt hat Karstadt zum 7. Juli verlassen. Sie habe feststellen müssen, dass die Voraussetzungen für eine Sanierung des Unternehmens nicht gegeben seien, begründete sie ihren Rücktritt.

Sjöstedt war von Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen eingesetzt worden, um den Konzern mit 17.000 Beschäftigten zu sanieren. Seit Ende Februar führte sie die Geschäfte bei der Karstadt Warenhaus GmbH. Ihre Arbeit übernehmen bis auf weiteres Finanzvorstand Miguel Müllenbach und Personalchef Kai-Uwe Weitz..

Überraschender Rücktritt

"Dieser Schritt kommt für uns überraschend und in sehr schwierigen Zeiten", so Aufsichtsratschef Stephan Fanderl. Er betonte: "In der gegenwärtigen Situation dürfen wir uns durch personelle Veränderungen nicht bremsen lassen."

Nicolas Berggruen, Sohn eines Berliner Kunstsammlers, hatte Karstadt Ende 2010 übernommen und vor der Insolvenz gerettet. Er kündigte damals an, sich besonders für den Erhalt der Arbeitsplätze einzusetzen. Bis heute ist das Unternehmen allerdings nicht profitabel.

Abschied einer Hoffnungsträgerin

Sjöstedt war als Nachfolgerin des Briten Andrew Jennings ins Amt gekommen. Ihr Führungsstil wurde als Taktik der kleinen Schritte wahrgenommen: Statt großer Einschnitte setzte sie auf kleine Veränderungen. Ihr erklärtes Ziel war der Erhalt der Arbeitsplätze. "Ich würde nicht hier anfangen, wenn ich nicht daran glauben würde, dass wir alle zusammen es schaffen können", so Sjöstedt bei Amtsantritt.

Gesamtbetriebsratsvorsitzender Hellmut Patzelt wertete den Rücktritt der bei den Karstadt-Angestellten beliebten Managerin als schlechtes Zeichen für die Beschäftigten.

js/dk (rtr, dpa)