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Karriere in der Tourismusbranche?

17. März 2009

Wem die Welt zu Füßen liegen soll, möglichst im sonnigen Süden, dem empfiehlt sich ein Studium in der Tourismusindustrie. Einen Überblick entsprechender Angebote gab es auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin.

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Küste von Porto Covo Portugal (Foto: picture alliance)
Traumjob in der Freizeit- und Tourismusbranche: Arbeiten, wo andere Urlaub machenBild: picture-alliance / Lou Avers

Der Tourismus bot in den letzten Jahren vielen Menschen einen sicheren Arbeitsplatz, da er sich zu einer Boombranche entwickelt hatte. Dieser Trend scheint jedoch vorerst im Zeichen der internationalen Wirtschaftslage gestoppt. Nur wer eine gute Ausbildung vorweisen kann, wird auch zukünftig noch Erfolg haben und eine nachhaltige Karriere in der Tourismusbranche machen.

Eine ganze Halle für die Karriere

Die Internationale Tourismusbörse Berlin, die weltweit führende Fachmesse der internationalen Tourismuswirtschaft, hat die Zeichen der Zeit erkannt und extra eine ganze Halle für die Karriere reserviert. Dort konnte man sich auf über sechzig Ständen von Universitäten, Fachhochschulen und Weiterbildungsakademien informieren. Nicole N., eine 23-jährige Dresdner Bachelorstudentin, ist auf der Suche nach einem Masterstudiengang in Messe- und Kongressmanagement. Ihr Traum sei es, sagt sie, einmal selbst so große Messen wie die ITB zu organisieren und auf die Beine zu stellen.

"Ich möchte hinter den Kulissen die Fäden spinnen"

Phra Nang Strand in Thailand (Foto: dpa)
Ob exotisch ...Bild: picture-alliance/ ZB

Ein wichtiger Grundstein, sagt Nicole, sei eine gute Ausbildung. Ein gestanzter Satz wie aus einer Bewerbungsbroschüre. Bereits in den USA, wo sie als Aupair zwei Jahre gelebt hat, habe man ihr gesagt, dass sie ein perfektes Organisationstalent sei, erzählt sie nicht ohne Stolz. Seit vier Semestern studiert sie Tourismus- und Eventmanagement am Euro Business College in Dresden und sucht jetzt nach Möglichkeiten für einen Masterstudiengang in diesem Bereich.

Empfohlen wurde ihr die Internationale Fachhochschule Bad Honnef/Bonn. Eine relativ junge Institution, die seit zehn Jahren im Hotelwesen ausbildet und einen großen Stand auf der Karrieremesse der ITB hat. Interessant ist dabei für die junge Studentin, die nächstes Jahr ihren Bachelorabschluss machen wird, dass an der FH Bad Honnef komplett in englischer Sprache unterrichtet wird und dass die Schule zu den Leading Hotel Schools of the World gehört.

Ein teures Vergnügen

Nur die Studiengebühren sind abschreckend. Ein Master in Bad Honnef kostet rund 5000 Euro pro Semester. Monika Echtermayer, Professorin für Tourismusmanagement, tröstet die junge Studentin.

Besucher auf der Internationalen Tourismus-Börse (Foto: dpa)
... oder bodenständig:Bild: picture-alliance/ dpa

Mittlerweile gäbe es Stipendien, sagt sie: "Am Anfang unserer Fachhochschule sind wirklich sehr viele Kinder reicher Eltern gekommen, aber inzwischen ist es so, dass wir ein bunt gemischtes Publikum haben. Viele haben früher schon selbst gearbeitet, haben sich was erspart oder nehmen einen Kredit bei der Bank auf."

15.000 bis 20.000 Euro kostet ein Masterstudium im Durchschnitt. Eine Investition, die sich bezahlt macht, denn Absolventen, die später im mittleren Management der Tourismusindustrie arbeiten, verdienen nach Angaben des Zentrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh bereits in den ersten Berufsjahren etwa 30.000 bis 40.000 Euro jährlich.

Der Traum: Eine Reise mit dem exotischen Ziel Erfolg

Im Jahr 2008 hatte die Hälfte aller Studierenden bereits während des Studiums einen sicheren Arbeitsplatz. Gegenüber den Universitäten sind die Fachhochschulen im Vorteil: Sie sind praxisorientierter ausgerichtet, und ein oder mehrere Praktika sind in den meisten Fällen Pflicht.

Badeenten am Strand (Foto: Bilderbox)
Schöne Ferien!Bild: BilderBox

Für die nächsten Jahre allerdings wagt aufgrund der schlechten Wirtschaftslage niemand Prognosen. Man ist sich weitestgehend einig, dass die Wirtschaftskrise auch an der Tourismusbranche nicht ohne Spuren vorbei gehen wird und die Zukunftsaussichten der Absolventen in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft nicht mehr ganz so rosig aussehen werden wie bisher.

Gereist wird immer

Zur Zeit sind die sogenannten "Employability Ratings", die vom CHE und dem Arbeitskreis Personalmarketing erstellt werden, im Tourismusbereich deutlich besser als in vielen anderen Branchen. Bewertet wird dabei, inwiefern die Hochschulen in ihren Curricula die Berufsbefähigung der Studierenden systematisch fördern.

Und so trotzt man der Krise und hofft auf eine nur vorübergehende Bewölkung. Ein Argument, das man in diesem Zusammenhang auf der Karrieremesse der ITB immer wieder hört: An Reisen sparen die Menschen nicht, eher verzichten sie auf einen neuen Kühlschrank oder ein neues Auto. Klingt fast wie ein gutgemeintes Orakel, wenn man sich die täglich neuen Prognosen über die Wirtschaftskrise vergegenwärtigt.


Autor: Christoph Richter
Redaktion: Gaby Reucher