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Jasminduft kann die Wirkung von Psychopharmaka haben

9. Juli 2010
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Jasminblüte (Foto: picture alliance/Photocuisine)
Bild: picture-alliance/Photocuisine

Der Duft von Jasminblüten kann als Valiumersatz dienen. Der Effekt sei vergleichbar mit wirksamen Psychopharmaka. Statt Schlaftablette oder Stimmungsaufheller könnte auch eine Nase Jasminduft helfen, versichert der Geruchsforscher Professor Hans Hatt von der Ruhr-Universität Bochum. Zusammen mit Forschern der Düsseldorfer Heinrich Heine Universität entdeckte er, dass die Duftstoffe den gleichen molekularen Wirkmechanismus haben und genauso stark wirken könnten, wie die häufig verschriebenen Barbiturate oder Propofol - ein Arzneistoff aus der Gruppe der Hypnotika.

Verhaltenstests mit Mäusen hätten das bestätigt, sagt der Zellphysiologe Hatt. So hätten die Mäuse in einem Plexiglaskäfig mit hoher Duftkonzentration jede Aktivität eingestellt. Durch Veränderungen der chemischen Struktur der Duftmoleküle wollen die Forscher nun noch versuchen, die Wirkung von Jasmin zu verstärken. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Ergebnisse im "Journal of Biological Chemistry" und bekamen für ihre Entdeckung bereits ein Patent erteilt. Hans Hatt wurde übrigens vor kurzem mit dem Communicator-Preis 2010 ausgezeichnet - für seine besonders anschauliche Vermittlung von Wissenschaft.

Autorin: Judith Hartl
Redaktion: Monika Lohmüller