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James Dean, rebellisches Jugendidol

Jochen Kürten27. Oktober 2015

Vor 60 Jahren, am 27.10.1955, feierte "Denn sie wissen nicht, was sie tun" in New York seine Premiere. Und obwohl er nur drei Hauptrollen in Hollywood-Filmen hatte, gilt er bis heute als Kultfigur: James Dean.

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Bildergalerie US-Schauspieler James Dean
Bild: picture-alliance/dpa

In diesen Tagen ist er wieder auf großer Leinwand zu sehen. Nicht der wahre James Dean natürlich, sondern ein anderer junger Filmstar, der in seine Rolle geschlüpft ist: Dane DeHaan tritt in die großen Fußstapfen der Filmlegende. "Life" heißt der Film von Regisseur Anton Corbijn, der die Begegnung zwischen James Dean und dem Fotografen Dennis Stock erzählt. Zu Beginn des Jahres 1955 waren sich beide begegnet, der Fotograf lichtete den jungen Star damals für ein Magazin ab. Die Bilder sind heute Bestandteil des Kults um James Dean.

Stilikone in Jeans und Lederjacke

Auch 60 Jahre nach seinem Tod am 30. September 1955 werden noch Hollywood-Filme gedreht über einen Schauspieler, der eigentlich nur ein sehr schmales Oeuvre hinterlassen hat. Auch nach seinem Tod haben sich Film-Regisseure mit James Dean beschäftigt. Musiker widmeten ihm Songs. Schriftsteller, bildende Künstler und Theaterregisseure ließen die Figur Dean in ihre Werke einfließen.

Robert Pattinson (r.) als Dennis Stock und Dane DeHaan als James Dean in einer Szene des Kinofilms "Life" (Foto: dpa)
Robert Pattinson (r.) als Dennis Stock und Dane DeHaan als James Dean in einer Szene des aktuellen Kinofilms "Life"Bild: picture-alliance/dpa/Universum Film

Fotografien und Gemälde, Poster und Werbeplakate, prägen das Bild des Schauspielers bis heute: Unzählige Varianten des immer gleichen coolen, jungen Mannes, der lässig in einer Jeans daherkommt, eine Zigarette im Mundwinkel balanciert oder eine Lederjacke mit unnachahmlicher Eleganz über der Schulter trägt.

Was hatte Dean, was andere nicht haben?

Warum wurde er zur Legende und ist auch nach Jahrzehnten eine moderne Stilikone? Humphrey Bogart, Marilyn Monroe, Marlon Brando oder Romy Schneider, um nur einige zu nennen - sie alle sind Heroen der Leinwand, doch zeugt ihr Auftreten zum Teil von einer vergangenen Zeit.

Eine alterslose Stilikone

Die Schneider war ein europäisches Phänomen, Brando im Alter eine aufgeschwemmte Persönlichkeit. Bogart trug einen Trench, das ist heute out. Und selbst die Monroe, in der Werbung ebenso präsent wie James Dean, hatte mit ihren grell geschminkten Lippen und dem platingefärbten Haar etwas sehr künstliches. Die Stilikone James Dean altert jedoch kaum.

James Dean und ELIZABETH TAYLOR in Giganten (Foto: Mary Evans Picture Library)
Dean und Elisabeth Taylor in "Giganten"Bild: picture alliance/Mary Evans Picture Library

Hinzu kam der frühe Tod. Das Bild, das die Welt von James Dean hatte, wurde für die Nachwelt schockgefroren. Und so konnte man sich nicht vorstellen, wie dieser junge Schauspieler altert. Selbst Ikonen der Filmhistorie wie Greta Garbo und Marlene Dietrich, die sich irgendwann konsequent aus der Öffentlichkeit zurückgezogen haben, waren ja nicht gänzlich verschwunden.

Ein begnadeter Darsteller vor der Kamera

James Dean trat unverschämt lässig auf, sah gut aus, war cool und ein wenig unnahbar. Dann starb Dean im Alter von 24 Jahren, das Bild der jugendlichen Kultfigur wurde konserviert, millionenfach, für immer. Er war nicht nur ein attraktiver junger Schauspieler, sondern auch ungemein talentiert und überzeugend vor der Kamera. Die drei Filme mit ihm in der Hauptrolle haben Filmgeschichte geschrieben.

Die Damenwelt liegt ihm bis heute zu Füßen

James Dean hat der Jugend ein paar Dinge vorgelebt, die bis heute durch ihren rebellischen Impetus faszinieren: schnelle Autos fahren, lässig über die Straße gehen, rauchen und schöne Frauen beeindrucken - das zählt auch im Jahre 2015 noch. Die Damenwelt lag und liegt James Dean auch heute noch zu Füßen. Dieser junge Mann war nicht nur cool, sondern strahlte auch Sensibilität und Verletzlichkeit aus, auch ein wenig Traurigkeit.

James Dean hatte etwas, was junge Generationen bis heute, 60 Jahre nach seinem Tod, beeindruckt. Das wird vermutlich auch in hundert Jahren noch so sein.