1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

IWF in Sorge um die Geldpolitik

19. April 2013

In Washington beginnt an diesem Freitag die traditionelle Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Gleichzeitig tagt die Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer.

https://p.dw.com/p/18J20
IWF-Direktorin Christine Lagarde bei einer Rede in New York, 10. Apri 2013. Foto: REUTERS
Bild: Reuters

Es geht um die Frage, wie eine alle Länder umfassende Erholung der Weltwirtschaft nach den Turbulenzen der Finanz- und Eurokrise erreicht werden kann. Extrem niedrige Zinsen sollen die Wirtschaft ankurbeln. Experten sehen aber auch Risiken, über die in Washington gesprochen werden soll. Auch der Kampf gegen Steuerparadiese steht auf der Tagesordnung des Treffens, das bis zum Sonntag andauert.

Weidmann: Es darf keinen Abwertungswettlauf geben

Die Bundesregierung ist durch Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vertreten. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann nimmt ebenfalls an dem Treffen teil. Weidmann, der auch im Rat der Europäischen Zentralbank mitentscheidet, warnte im Vorfeld der Beratungen in Washington vor einem weltweiten Abwertungswettlauf.

Jens Weidmann, Präsident der deutschen Bundesbank, Foto: REUTERS
Bundesbank-Chef Weidmann warnt vor einer Spirale der GeldabwertungBild: Reuters

Speziell mit Blick auf den expansiven Kurs der japanischen Notenbank sagte Weidmann: "Die G20 haben jüngst unterstrichen, dass die Geldpolitik nicht darauf abzielen darf, den Wechselkurs zu manipulieren, und dasss ein Abwertungswettlauf am Ende allen schadet."

Sorgenfalten auch bei Lagarde

Sorgen um die Geldpolitik macht sich unterdessen auch die Direktorin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde. Mit ihrer anhaltend lockeren Politik des Geldes bewegten sich viele große Notenbanken " in unbekannten Gewässern" mahnte die IWF-Direktorin. Sie betonte aber zugleich, dass wegen des weiteren schwachen Wachstums in vielen Weltregionen die Zinssenkungen derzeit nicht zurückgenommen werden könnten. Die Europäische Zentralbank (EZB) habe hinsichtlich einer weiteren Lockerung der Zinsen sogar noch "Raum zum Manövrieren", so Lagarde.

Während der IWF vor allem die Ankurbelung der Nachfrage und den Aufbau von Arbeitsplätzen als Ziel ausgibt, will sich die Weltbank mehr denn je auf den Klimaschutz als Maßnahme zur Armutsbekämpfung konzentrieren. Die "katastrophale globale Erwärmung" sei eine "fundamentale Bedrohung der wirtschaftlichen Entwicklung", warnte der Präsident der globalen Finanzorganisation, Jim Yong Kim.

Weltbank-Chef: Armut bis 2030 überwinden

Der Klimawandel müsse um jeden Preis verhindert werden, weil dieser vor allem die ohnehin schon notleidenden Länder massiv zurückwerfen würde. Die Weltbank investiere auch deshalb viele, viele Milliarden Dollar in die Verbreitung erneuerbarer Energien und den Ausbau einer klimafreundlichen Landwirtschaft, stellte Kim klar.

haz/sc (dpa, rtr, afp)