1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Rebellen erobern syrisches Erdöl-Feld

23. November 2013

Versorgung gekappt: Oppositionelle Gruppen haben Syriens größtes Ölfeld besetzt. Damit sind die Regierungstruppen Assads nun offenbar vollständig von ausländischen Treibstoff-Lieferungen abhängig.

https://p.dw.com/p/1AN2l
Syrisches Ölfeld wurde von Extremisten angegriffen (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Islamistische Rebellen haben das Erdöl-Feld "Al-Omar" im Osten Syriens unter ihre Kontrolle gebracht. Die oppositionsnahe Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter meldete, an der Schlacht um das Ölfeld seien mehrere Brigaden beteiligt gewesen. Unter den Angreifern waren auch Mitglieder der Al-Nusra-Front, die von verschiedenen westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird.

Der Verlust von "Al-Omar", dem größten Ölfeld des Landes, könnte bedeuten, dass die Streitkräfte von Regierungschef Baschar al-Assad zur Deckung ihres Treibstoffbedarfs nun fast völlig auf Importe angewiesen sind.

Ein Öltank brennt nach dem Angriff islamistischer Rebellen in Syrien (Foto: picture-alliance/dpa)
Ein brennender Öltank nach dem AngriffBild: picture-alliance/dpa

Nach Einschätzung der syrischen Beobachtergruppe für Menschenrechte ist das ein schwerer Schlag für die Kampffähigkeit der Truppe. „Fast alle nutzbaren Ölreserven sind jetzt unter der Kontrolle der Nusra-Front und anderer islamistischer Gruppen“, sagte Rami Abdelrahman, Chef der Beobachtergruppe.

Vermutete Treibstoff-Lieferungen aus Iran

Die Regierung äußerte sich zunächst nicht dazu. Die Luftwaffe habe auf die Eroberung des Ölfeldes allerdings mit Luftangriffen geantwortet. Bisher hatte trotz des Bürgerkrieges eine Pipeline Rohöl ins Landesinnere transportiert, um es dort zu verarbeiten. Assad bekommt vermutlich auch von seinem Verbündeten Iran Treibstoff geliefert.

Der syrische Bürgerkrieg hatte nach der Niederschlagung von Protesten gegen Präsident Assad im März 2011 begonnen. Schätzungen von Aktivisten zufolge wurden bislang mehr als 120.000 Menschen getötet. Millionen Landesbewohner befinden sich auf der Flucht, viele von ihnen wurden ins Ausland vertrieben.

ch/gmf (dpa, rtr)