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IS-Kommandeur von Falludscha getötet

28. Mai 2016

Beim Kampf um die irakische Stadt Falludscha muss die Terrormiliz "Islamischer Staat" einen herben Verlust hinnehmen. Der IS-Kommandeur der Stadt wurde bei einem US-Luftangriff getötet.

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Rauchsäule über Falludscha (Foto: AP)
Die irakischen Streitkräfte haben Anfang der Woche eine Offensive auf die IS-Hocburg Falludscha begonnen (Archivbild)Bild: picture-alliance/AP Photo/R. Faisal

Der örtliche Kommadeur der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) wurde nach Angaben der US-geführten Militärkoalition bereits am Mittwoch getötet. Maher al-Bilawi sei einer von rund 70 IS-Kämpfern, die Opfer von Luftangriffen und Artilleriebeschuss worden seien, sagte der US-Militärsprecher Steven Warren in Bagdad. Sein Tod werde nicht zu einem Ende der Kämpfe führen, doch sei es "ein Schlag". "Es führt zu Verwirrung und bedeutet, dass der Vizekommandeur aufrücken muss", sagte der US-Militärsprecher. Der Tod des Anführers ziehe Veränderungen in der Führungsebene der IS-Miliz nach sich.

Der schiitische Milizenanführer Hadi al-Amiri, dessen Gruppe sich ebenfalls an der Offensive beteiligt, sagte, es werde nur noch "Tage, nicht Wochen" dauern, bis die endgültige Schlacht um Falludscha beginne. Die erste Phase sei mit der vollständigen Umzingelung der Stadt nahezu abgeschlossen.

50.000 Zivilisten eingeschlossen

Die irakischen Streitkräfte haben Anfang dieser Woche eine Großoffensive zur Rückeroberung der 50 Kilometer westlich der irakischen Hauptstadt Bagdad gelegenen Stadt Falludscha gestartet. Zwischen 500 und 1000 IS-Kämpfer kontrollieren derzeit die Stadt, in der rund 50.000 Zivilisten eingeschlossen sind. Wer die Flucht versucht, riskiert, von den Dschihadisten getötet zu werden. Der US-Militärsprecher sagte, er könne nicht einschätzen, wie lange die Kämpfe in Falludscha noch andauern würden.

Nach Warrens Angaben haben US-Flugzeuge inzwischen Flugblätter abgeworfen, in denen Zivilisten aufgefordert werden, Gegenden mit IS-Präsenz zu meiden. Auf den Zetteln stehe, wer nicht fliehen könne, solle ein weißes Tuch auf seinem Hausdach anbringen. "Die irakische Armee versucht, Fluchtwege zu schaffen. Die Regierung der Provinz Anbar hat Lager für Vertriebene errichtet", sagte Warren.

Mehr als 450 Bewohnern können fliehen

Inzwischen wurde bekannt, dass hunderten Bewohnern von Falludscha am Freitag die Flucht aus der Stadt gelang. Es war nach irakischen Angaben die größte Gruppe, die die seit Tagen umkämpfte Stadt verlassen konnte. "Unsere Streitkräfte haben 460 Leute evakuiert", sagte ein Polizeisprecher. Es habe sich hauptsächlich um Frauen und Kinder gehandelt. Am Donnerstag hatten die UN mitgeteilt, seit Beginn der Offensive am Montag hätten 800 Menschen fliehen können.

Falludscha war Anfang 2014 von Gegnern der irakischen Regierung eingenommen worden und geriet später unter die Kontrolle der IS-Miliz. Die Dschihadisten hatten seit dem Sommer 2014 weite Gebiete nördlich und westlich von Bagdad in ihrer Gewalt, doch verloren sie in den vergangenen Monaten deutlich an Boden gegenüber der irakischen Armee. Falludscha ist neben Mossul die letzte Großstadt in ihrer Hand.

cr/stu (afp, rtr)