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In Falludscha droht eine Katastrophe

26. Mai 2016

Nach Beginn der irakischen Offensive gegen die vom IS gehaltene Stadt sind rund 50.000 Zivilisten eingeschlossen. Sie haben kaum Wasser und Nahrungsmittel. Eine Flucht ist nur unter äußerster Lebensgefahr möglich.

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Mann steht vor ausgebranntem Auto in Falludscha (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/Photoshot/Xinhua/S. Jawad

Die Vereinten Nationen haben vor einer humanitären Tragödie für mindestens 50.000 eingeschlossene Menschen in der umkämpften irakischen Stadt Falludscha gewarnt. Die UN-Nothilfekoordinatorin im Irak, Lise Grande, warnte, die Menschen in Falludscha seien in "extremer Gefahr".

Extreme Notlage

Nahrungsvorräte in der Stadt seien begrenzt und unter strenger Kontrolle. "Die Medikamente sind verbraucht und viele Familien haben keine andere Wahl, als schmutziges Wasser zu trinken", erklärte Grande.

Dem Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) zufolge sind in den vergangenen Tagen rund 550 Menschen aus Falludscha geflohen. Sie ständen unter Schock. Eine Flucht sei nur unter großer Gefahr und ausschließlich nachts möglich. Es gebe Berichte, dass IS-Kämpfer Flüchtlinge attackierten, damit sie die Stadt nicht verließen, sagte NRC-Sprecherin Becky Bakr Abdullah. In der Region gebe es heftige Kämpfe. "Wir sind äußerst besorgt, dass die Menschen unter Feuer geraten könnten." Es gebe Berichte über extremen Hunger. Seit September seien keine Hilfstransporte mehr in die Stadt gekommen.

Irakische Soldaten beim Vormarsch auf Falludscha (Foto: AFP)
Irakische Soldaten beim Vormarsch auf FalludschaBild: Getty Images/AFP/Ahmad Al-Rubaye

IS-Hochburg im Irak

Falludscha ist nach der nordirakischen Stadt Mossul die wichtigste Hochburg des IS im Irak. Die Armee und Milizen hatten Anfang der Woche unterstützt von US-Luftangriffen eine Offensive begonnen, um die sunnitischen Extremisten aus der Stadt zu vertreiben.

Die heftigen Kämpfe zwischen dem IS und Truppen der irakischen Regierung um die strategisch wichtige Stadt westlich von Bagdad dauerten den Angaben zufolge auch am Donnerstag an. Insgesamt brauchen nach UN-Schätzungen rund zehn Millionen Menschen im Irak humanitäre Hilfe, darunter 3,4 Millionen Männer, Frauen und Kinder auf der Flucht.

cr/qu (dpa, epd)