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Politik

"Identitäre" in Nordzypern wieder frei

27. Juli 2017

Mit einem Schiff will die rechtsextreme "Identitäre Bewegung" Migranten abfangen und zurück nach Afrika bringen. Nach einer Festnahme in Nordzypern konnte die Crew den Hafen in Famagusta offenbar wieder verlassen.

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Zypern Schiff der rechtsextremen Identitären Bewegung im Hafen von Famagusta
Das Schiff der "Identitären Bewegung" im Hafen von FamagustaBild: picture-alliance/AP Photo

Auf der Website "Marine Traffic" war zu sehen, wie das Schiff "C-Star" wieder aus dem Hafen von Famagusta auslief. "Die Crew der C-Star wurde freigelassen", schrieben die "Identitären" auf Twitter. "Defend Europe auf dem Weg nach Catanien". Auch Medien in Nordzypern berichteten über die Freilassung.

Der Kapitän des von der rechtsextremen "Identitären Bewegung" gecharterten Schiffs und neun Besatzungsmitglieder waren Medienberichten zufolge am Mittwoch in Nordzypern vorübergehend festgenommen worden, nachdem sie im Hafen von Famagusta tanken wollten.

Unter dem Motto "Defend Europe" wollen die "Identitären" mit dem Schiff "C-Star" im Mittelmeer Migranten vor der Küste Libyens abfangen und sie zurück nach Afrika bringen. Im Hafen Famagusta in der Türkischen Republik Nordzypern wurden die zehn Crewmitglieder in Gewahrsam genommen und ein Haftbefehl für einen Tag angeordnet, wie die nordzyprische Zeitung "Kibris gazetesi" berichtete.

Beobachtung durch den Verfassungsschutz

Zu den Hintergründen der Verhaftung liegen verschiedene Versionen vor. Die nordzyprische Zeitung "Yeni Düzen" meldete unter anderem, die Besatzung würde der Dokumentenfälschung beschuldigt. Die "tageszeitung" (taz) berichtete dagegen unter Berufung auf eine Nichtregierungsorganisation, dem Kapitän werde Schlepperei vorgeworfen.

Identitäre Bewegung Deutschland Symbol Berlin
Die rechtsextreme "Identitäre Bewegung" hetzt gegen ZuwandererBild: Imago

Die "Identitäre Bewegung" wird wegen ihrer völkischen Ideologie seit 2016 vom Verfassungsschutz beobachtet. Die Aktion "Defend Europe" richtet sich nicht nur gegen Migranten, sondern auch gegen Hilfsorganisationen, die Flüchtlinge im Mittelmeer aus Seenot retten wollen. Mitte Mai hatten die Rechtsextremisten eine Kampagne im Internet gestartet und 76.000 Euro für die Anmietung eines Schiffs eingesammelt. 

Schon vergangene Woche hatte die "C-Star" Probleme beim durchqueren des Suezkanales. Ägyptische Behörden hatten das Schiff zum Ankern gezwungen, weil der Kapitän laut Medienberichten die erforderlichen Papiere nicht vorlegen konnte.

rk/uh (afp, dpa)