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Ifo-Index: Das Geschäftsklima trübt sich ein

25. April 2016

Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer, der Ifo-Geschäftsklima-Index, zeigt im April überraschend wieder leicht nach unten. Prompt drehte die Börse in Frankfurt ins Minus.

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Symbolbild Deutschland Konjunktur Elektro-Ofen bei Silbitz Guss GmbH
Bild: picture-alliance/dpa

Die Stimmung der deutschen Firmenchefs hat sich im April unerwartet etwas verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank minimal um 0,1 Zähler auf 106,6 Punkte, wie die Münchner Forscher am Montag unter Berufung auf ihre Umfrage unter Managern mitteilten. Dies war der vierte Rückgang binnen fünf Monaten.

"Die deutsche Wirtschaft bleibt in einem moderaten Aufschwung", fasste der neue Ifo-Präsident Clemens Fuest die Lage zusammen. Die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate beurteilten die Führungskräfte besser als zuletzt, ihre aktuelle Lage allerdings etwas ungünstiger, so Fuest.

Im März war der Geschäftsklimaindex nach drei Rückgängen in Folge erstmals wieder kräftig gestiegen. Schon da hatten die Unternehmen ihre Geschäftsaussichten für das kommende halbe Jahr wieder besser eingestuft. Allerdings hatte sich da auch die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage verbessert, so das Ifo-Institut.

30.06.15 DW Made in Germany Clemens Fuest
IFO-Chef Clemens FuestBild: DW

Das Ifo-Barometer für die Geschäftsaussichten stieg etwas schwächer als erwartet auf 100,4 von 100,0 Punkten. Der Lage-Index hingegen sank überraschend auf 113,2 von 113,8 Zählern. Im ersten Quartal dürfte die gesamte Wirtschaft laut Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe um 0,6 Prozent zum Vorquartal gewachsen sein. Für das laufende Quartal rechne das Ifo-Institut allerdings nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 0,3 Prozent.

"Winterblues klingt nur langsam ab"

"Die Stimmung in der Wirtschaft ist gut, aber nicht euphorisch", sagte Wohlrabe. Das Geschäftsklima in der Industrie und am Bau habe sich verbessert, im Groß- und Einzelhandel jedoch spürbar verschlechtert.

"Der Winterblues wegen deprimierender Signale von den globalen Finanzmärkten und der Weltwirtschaft klingt leider nur langsam ab", erläuterte KfW-Chefökonom Jörg Zeuner. Für Unsicherheit sorge vor allem das globale Umfeld.

Ökonomen treibt die Sorge um, dass ein Ausstieg Großbritanniens aus der Währungsunion die europäische Wirtschaft zurückwerfen könnte. "Das Szenario eines Brexit ist noch nicht gebannt", sagte Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank.

Dax dreht ins Minus

Der Deutsche Aktienindex Dax reagierte zunächst mit einem Minus von rund einem Prozent. In den ersten Handelsminuten war er leicht um 0,10 Prozent auf 10.384,35 Punkte gestiegen. Am Freitag hatte der Dax 0,6 Prozent im Minus bei 10.373,49 Zählern geschlossen.

Das Barometer des Ifo-Instituts gibt Aufschluss über die Stimmung in den deutschen Chefetagen. An der Umfrage nehmen rund 7.000 deutsche Unternehmen teil.

ar/iw (dpa, rtr)