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Homo-Ehe in USA bald überall möglich?

17. Januar 2015

Stehen die USA vor einem Durchbruch bei der Anerkennung von homosexuellen Paaren? Noch immer sind gleichgeschlechtliche Ehen in einigen Bundesstaaten untersagt. Doch das könnte sich bald ändern.

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Homo-Ehe Kalifornien Hochzeit
Bild: picture-alliance/dpa

Voraussichtlich im Sommer fällt das höchste US-Gericht, der Supreme Court, ein Grundsatzurteil über die umstrittene Homo-Ehe. Die Richter in Washington nahmen vier Fälle zur Entscheidung an. Es wird erwartet, dass die Anhörungen im April beginnen und ein Urteil im Juni gesprochen wird. Am Ende könnte stehen, dass gleichgeschlechtlichen Paaren in allen 50 Staaten das Recht zum Heiraten zugebilligt werden muss.

Defense of Marriage Act

Die Klagen stammen aus den Bundesstaaten Ohio, Tennessee, Kentucky und Michigan und richten sich gegen das dortige Verbot der Homo-Ehe. Auf Bundesebene hatte der Oberste Gerichtshof bereits im Juni 2013 eine Regelung gekippt, welche die Ehe als Zusammenschluss zwischen Mann und Frau definierte. Das sogenannte Gesetz zum Schutz der Ehe (Defense of Marriage Act) aus dem Jahr 1996 hatte festgelegt, dass nur heterosexuelle Ehepartner Vorteile bei Steuern oder Erbschaften erhalten dürfen.

Noch im Oktober hatten es die Obersten Richter abgelehnt, sich mit der Rechtmäßigkeit gleichgeschlechtlicher Eheschließungen in allen 50 Bundesstaaten zu befassen. Damals hatten fünf Bundesstaaten um Klärung gebeten, nachdem das in ihren Verfassungen verankerte Verbot der Homo-Ehe von Bundesberufungsgerichten kassiert worden war.

In den Vereinigten Staaten ist das Recht von Schwulen und Lesben auf Heirat bislang völlig unterschiedlich geregelt. Einige Bundesstaaten untersagen die Homo-Ehe ausdrücklich, andere stellen homo- und heterosexuelle Paare vollständig gleich. Die Untätigkeit des Supreme Court bedeutete, dass zunächst Urteile aus niedrigerer Instanz Geltung hatten, die das Verbot der Homo-Ehe als verfassungswidrig einstuften.

Die Zahl der Bundesstaaten, in denen gleichgeschlechtliche Eheschließungen erlaubt sind, stieg dadurch auf zuletzt 36. Im vergangenen November hielt das Bundesberufungsgericht für Ohio, Kentucky, Tennessee und Michigan dann entgegen dem landesweiten Trend das Homo-Ehe-Verbot aufrecht. Angesichts der widersprüchlichen Urteile galt eine höchstrichterliche Klärung nun als unausweichlich.

ml/sti (afp,rtr)