Olympia-Serie
26. August 2004: Die große Sensation: Die deutschen Hockey-Damen schreiben Geschichte. Zum ersten Mal gewinnen sie bei den Olympischen Spielen eine Goldmedaille – durch ein 2:1-Sieg im Finale gegen die Niederländerinnen. Die „Wundertüten“, wie die Mannschaft daraufhin getauft wurde, traten damit aus dem Schatten der erfolgreicheren Herren-Nationalmannschaft heraus und wurden im gleichen Jahr zur Deutschlands Sportlern des Jahres gewählt.
Neuer Trainer, neuer Spieler
Dann kam der große Umbruch, mehr als ein halbes Dutzend Spielerinnen beendeten ihre internationale Karriere, 2006 bekamen sie mit Michael Behrmann einen neuen Trainer. Ein ständiges Auf und Ab folgte: erstmals in der Geschichte gewannen die Hockey-Damen die Champions Trophy, die Weltmeisterschaft kurz danach wurde jedoch zum Desaster, nur ein enttäuschender achter Platz.
Mit dem Sieg bei der Europameisterschaft ein Jahr später haben sich die deutschen Damen dann wieder zurück in der Weltspitze etabliert. Und auch wenn es beim letzten großen Turnier vor den Olympischen Spielen, der Champions Trophy im eigenen Land nur zu Platz zwei reichte, werden die Hockey-Frauen aus Deutschland als Mitfavorit auf die Olympische Goldmedaille gehandelt. „Wir empfinden nicht wirklich Druck, den Titel verteidigen müssen. Wir haben eine ganz andere Mannschaft, eine andere Zusammensetzung. Aber trotzdem streben wir natürlich eine Medaille an, ja, es ist alle drin.“ meint Mannschaftskapitänin Marion Rodewald.
Damit hatte keiner gerechnet
Auch bei den Männern ist alles drin. Denn auch wenn der letzte Olympia-Sieg schon 16 Jahre her ist, steht das deutsche Team in der Weltrangliste ganz oben: Weltmeister 2002 und 2006, Champions Trophy-Sieger 2007 - nur bei der EM im selben Jahr die große Überraschung, mit der keiner gerechnet hatte: Nur Platz vier, die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele damit verpasst. Damit musste das Team von Bundestrainer Markus Weise zum Qualifikationsturnier nach Japan reisen und dort unbedingt gewinnen, um das Ticket für Peking zu lösen: "Vielleicht ist es hinterher so, dass es super war, die Qualifikation spielen zu müssen, weil es ja auch eine große Form von mentalen Druck ist - das haben wir jetzt schon mal gehabt. Also, ich glaube, zum jetzigen Zeitpunkt hat es die Mannschaft ein gutes Stück weitergebracht."
Makellose Bilanz
Die deutschen Hockey-Männer beendeten das Qualifikations-Turnier mit sechs Siegen aus sechs Spielen und einer makellosen Bilanz von 34:0-Toren. Trotzdem will sich der Bundestrainer auf eine Medaille in Peking nicht festlegen: „Es ist leider so, dass es an der Spitze super eng ist, und ein Sieg von extrem vielen Dingen abhängig ist. Es sind einfach zu viele Mannschaften, die Gold holen können“. Sein Team werde aber seine Hausaufgaben machen, fügt der Bundestrainer hinzu
Auf die Frage, ob denn eher die Frauen oder die Männer Gold holen, lässt sich Markus Weise dann doch zu einer Aussagen hinreißen: "Ich würde sagen, einer von beiden.“