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Heiß, heiß, Baby

5. Juli 2015

Alle warten auf den Sommer – und wenn er endlich kommt, ist es auch wieder nicht recht. Vor allem, wenn so eine Hitze über Mitteleuropa hereinbricht. Da leiden nicht nur Menschen, sondern auch die Infrastruktur.

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In Berlin kühlt sich ein Baby am Springbrunnen ab (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Monika Skolimowska

Ein neuer Hitzerekord wurde es nicht in Deutschland, doch mit Temperaturen knapp unter 40 Grad Celsius haben die meisten Deutschen schon genug zu kämpfen. Vereinzelte Unwetter sorgen auch nicht für eine generelle Abkühlung, selbst wenn sie heftig ausfallen. Dafür treten sie zu lokal auf, richten aber trotzdem erhebliche Schäden an. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Hagel, schweren Sturmböen und starken Regenfällen. Sogar Tornados seien möglich.

Unwetter in Göttingen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Stefan Rampfel

In Erfurt knickten bereits Bäume um und beschädigten parkende Autos. Die Wucht eines Starkregens ließ eine Zwischendecke in die Wohnungen darunter stürzen. Etwa 50 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Beim deutsch-französischen Fernsehsender Arte sorgte ein Hitze-Brand für einen stundenlangen Komplettausfall der Sendungen. Die Gluthitze ist auch eine Gefahr im Straßenverkehr und verursacht Schäden an Autobahnen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt lässt die Schnellstraßen verstärkt überwachen. Dort, wo die gefürchteten Blow-ups (aufgeplatzte Abschnitte bei Betonautobahnen) drohen, ist das Tempo auf 80 km/h gedrosselt.

Gewitter über dem Hafen von Rostock (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Daniel Reinhardt

Bei einem schweren Gewitter in Hattingen am Rande des Ruhrgebiets sind zwei Menschen vom Blitz getroffen worden. Sie überlebten schwer verletzt. Sechs Teilnehmer des Deutschen Chorfestivals in Trier mussten wegen eines Hitzekollaps' ins Krankenhaus. Die jungen Leute waren während einer Probe zusammengeklappt. Nahe Osnabrück kollabierten 25 Erntehelfer auf einem Erdbeerfeld. In Berlin musste am Samstag die Kuppel und die Dachterrasse des Reichstagsgebäudes gesperrt werden. Mehrere Menschen hatten dort Kreislaufprobleme bekommen. Polizisten mussten überall im Land Hunde und sogar Kinder aus geparkten Autos befreien. Ein Polizeisprecher konnte das Verhalten der Verantwortlichen kaum fassen.

Bei Badeunfällen am Bodensee starb ein 73-Jähriger, zwei weitere wurden schwer verletzt. In Bayern ertrank ein Vierjähriger in einem Baggersee. Am Rheinufer in Köln kam ein Sechsjähriger beim Spielen ums Leben, nachdem er von der Strömung erfasst worden war. In einem Naturfreibad in Siegen ertrank ein Jugendlicher. Zwei Männer starben bei Badeunfällen in der Nähe von Aachen. Auch in Brandenburg und in Hamburg gab es tödliche Unfälle.

Hunde leiden sehr in heißen Autos (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/dpa Themendienst/M. Scholz

In einigen Regionen droht Wasserknappheit. Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) forderte Verbraucher auf, Leitungswasser sparsam zu verwenden.

rb/qu (afp, dpa)