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Heimat

10. Dezember 2010

28 Klassiker aus über 100 Jahren Film - das deutsche Kino ist reich an Höhepunkten. Wir stellen die wichtigsten Filme vor. Diesmal: Edgar Reitz' vielschichtige filmische Reise in die deutsche Geschichte.

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Szene aus der ersten Heimat-Staffel: Zwei Männer mit Karte an Autobahnbaustelle (Foto: WDR)
Bild: WDR

Zu den ehrgeizigsten Projekten, die jemals ein deutscher Regisseur realisiert hat, gehört Edgar Reitz’ geradezu monströse Filmtrilogie "Heimat". Angesiedelt in einem fiktiven Dorf im Hunsrück wird vom Leben der Menschen über Generationen erzählt - und deutsche Geschichte beleuchtet.

Schabbach im Hunsrück, ein Dorf, seine Menschen und ihre Geschichte. Der aufkommende Faschismus verändert das Zusammenleben, Nazizeit und Krieg zerstören beinahe alles, der Wiederaufbau ist mühsam und wird belohnt mit der Zeit des Wirtschaftswunders.

Frau beim Teigkneten - Szene aus Heimat (Foto: Kinowelt)
Die zentrale Gestalt in der ersten "Heimat": Maria Simon (Marita Breuer).Bild: Kinowelt

Familien – Geschichte – Schicksale

Es ist eine Menge Personal, das man in "Heimat" kennenlernt, Familien, ihre Geschichte, ihre Schicksale. Es wird gelebt und geliebt, geboren und gestorben. Und zum Schluss fügen sich drei Schicksalsepochen der Deutschen zu einem faszinierenden Geschichtsbild Deutschlands zusammen.

Der Autorenfilmer Edgar Reitz begann seine "Heimat"-Trilogie 1984 mit "Heimat - Eine deutsche Chronik". Es folgten 1992 "Die zweite Heimat - Chronik einer Jugend" und schließlich 2004 "Heimat 3 - Chronik einer Zeitenwende". Jede "Heimat"-Staffel besteht aus mehreren Episoden von zum Teil beachtlicher Länge. Dass die "Heimat" dabei nie langweilig, sondern im Gegenteil, immer fesselnder wird, zeugt von den Qualitäten des Regisseurs, der Darsteller, der exzellenten Drehbücher.

Marita Breuer in Heimat (Foto: Kinowelt)
Geboren im Jahr 1900 - so alt wie das Jahrhundert: Maria altert mit der Serie.Bild: Kinowelt

Bestandsaufnahme deutscher Geschichte

Mitunter wirken die "Heimat"-Filme etwas experimentell. So gibt es einen, seinerzeit heiß diskutierten, permanenten Wechsel zwischen Farb- und Schwarzweiß-Material. Die künstlerisch-dramaturgische Absicht dahinter erschließt sich nicht unbedingt und der Regisseur hat sie auch niemals Preis gegeben - faszinierend wirkt sie in dieser großen Bestandsaufnahme jüngster deutscher Geschichte allemal.

Autor: Robert Bales

Redaktion: Jochen Kürten