Haus der Kunst öffnet Archiv
6. März 2014Insgesamt 10 000 Dokumente zur Geschichte des Hauses werden jetzt digitalisiert und nach und nach der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Den Auftakt macht eine Schau, die vom 8. März an zu sehen sein wird. Sie zeigt Plakate früherer Ausstellungen, Fotografien und Baupläne.
Durch den Antritt von Okwui Enwezor als Direktor des "Haus der Kunst" im Jahr 2011 bekam der Umgang mit der Architektur und Geschichte des Hauses einen neuen Impuls. Diese Historie ist in der Tat ein Spiegelbild der deutscher Geschichte des 20. Jahrhunderts: Adolf Hitler persönlich eröffnete es 1937 als "Haus der Deutschen Kunst". Malerei hatte dem Dogma zu folgen, die Ideologie der Nationalsozialisten zu abzubilden. Alles Abstrakte galt als "undeutsch", wurde verfemt, verboten und als "entartete Kunst" gebrandmarkt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg unterhielt die US-amerikanische Militärregierung in dem Gebäude einen Offiziersclub. Im Jahr 1955 wurde es dann an das Land Bayern zurückgegeben. Bis in die 1980er Jahre nutzte man das Haus als Ausstellungsfläche für unterschiedlichste Genres. Erst in den 1990er Jahren entwickelte sich das "Haus der Kunst" zu einem Museum mit strukturiertem Programm für die Klassische Moderne. Seit 2003 ist es fast ausschließlich der zeitgenössischen Kunst gewidmet. Diese Entwicklung und unterschiedliche Nutzung, insbesondere die Anfänge in der NS-Zeit, sollen nun durch die Veröffentlichung der Archivbestände transparent und vermittelt werden.
bgö/gmf (dpa, Haus der Kunst)