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Lufthansa

Christian Ebner (dpa)2. August 2012

Europas größte Airline hat im zweiten Quartal wieder Aufwind gespürt. Doch das Umfeld bleibt schwierig. Trotz derzeit niedriger Kerosinpreise soll das Geschäft weiter gestrafft werden.

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** ARCHIV ** Flugzeuge der Lufthansa stehen am Dienstag, 29. Juli 2008, am Flughafen Tegel in Berlin. Im Tarifstreit zwischen der Lufthansa und der Gewerkschaft ver.di ueber mehr Geld fuer das Boden- und Kabinenpersonal gibt es einen Durchbruch. Beide Seiten haetten sich grundsaetzlich auf eine Loesung verstaendigt, es muessten nur noch Einzelheiten geklaert werden, erfuhr die AP am Freitagmorgen, 1. Aug. 2008 aus Verhandlungskreisen. (AP Photo/Miguel Villagran) --- ** FILE ** Planes of German airline Lufthansa are seen at the Tegel airport in Berlin, on Tuesday, July 29, 2008. (AP Photo/Miguel Villagran)
Deutschland Tarife Streik bei Lufthansa beigelegtBild: AP

Die Lufthansa hat im zweiten Quartal Auftrieb bekommen. Die neue Finanzchefin Simone Menne sprach am Donnerstag (02.08.2012) von einer Trendwende, als sie in Frankfurt den im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent gesteigerten operativen Quartalsgewinn von 361 Millionen Euro präsentierte. Für das erste Halbjahr blieben aber wegen des sehr schwachen Startquartals noch ein operativer Verlust von 20 Millionen Euro stehen (2011: plus 114 Mio Euro). Der Konzernumsatz wuchs in den ersten sechs Monaten um sechs Prozent auf 14,5 Milliarden Euro.

Wie sämtliche Fluglinien litt auch Europas größte Gesellschaft unter den hohen Kerosinpreisen, die nicht komplett ausgeglichen werden konnten: Der Kerosin-Aufwand wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf 3,57 Milliarden Euro, wobei auch der im Vergleich zum US-Dollar schwache Euro einen guten Teil dazu beitrug. Nach der jüngsten Preisentspannung senkte Menne die erwartete Belastung für das Gesamtjahr um 100 Millionen auf 7,4 Milliarden Euro.

Sparprogramm im Plan

Lufthansa könne sich aber nicht auf den stark schwankenden Ölpreis verlassen, sondern arbeite weiter hart an den Kostenstrukturen, erklärte die Finanzchefin. Bei der Tochter Austrian Airlines seien durch den Betriebsübergang auf die Regionaltochter Tyrolean positive Einmaleffekte von rund 80 Millionen Euro entstanden, die den operativen Halbjahresgewinn auf 26 Millionen Euro steigerten. Die frühere österreichische Staatsfluglinie werde künftig 20 bis 25 Prozent billiger arbeiten.

Mit dem Umstrukturierungsprogramm "Score" komme man planmäßig voran, berichtete Menne. Es soll 1,5 Milliarden Euro Ergebnisverbesserung bringen. Derzeit werde unter anderem geprüft, inwieweit sich die Flugzeuge der Konzerngesellschaften vereinheitlichen lassen, um Vorteile bei Einkauf und Wartung zu erzielen. "Score" werde in diesem Jahr 100 bis 200 Millionen kosten.

Flugplan wird ausgedünnt

Zum Winter will Lufthansa den Flugplan ausdünnen: das Konzernangebot werde um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum reduziert, womit im Gesamtjahr 2012 noch ein leichter Zuwachs von 0,5 Prozent verbleibt. Die Kerngesellschaft Lufthansa Passage stellt 25 ältere Flugzeuge außer Dienst und will mit besserer Auslastung mehr Geld verdienen. Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten zeigten die Vorausbuchungen für die kommenden Monate weiterhin eine robuste Nachfrage in einem positiven Preisumfeld, erklärte Menne.

Das Konzernergebnis lag nach sechs Monaten mit 168 Millionen Euro deutlich im Minus, aber immerhin 38 Millionen Euro besser als Mitte 2011. Dazu trugen Steuererstattungen und eine positive Nachbewertung von 36 Millionen Euro aus dem Verkauf der Fluggesellschaft British Midland an den Konkurrenten AIG bei.