1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Grüne: Staat soll Öko-Bauern fördern

21. August 2015

Obwohl die Deutschen 2013 erneut mehr Bio-Lebensmittel gekauft haben, wächst die deutsche Öko-Landwirtschaft nach Jahren der Expansion inzwischen nur sehr langsam. Es liegt nicht am mangelnden Willen.

https://p.dw.com/p/1GJBt
Freilaufende Hühner, Foto: dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Dem Ausbau der ökologischen Landwirtschaft können aus Sicht der Grünen im Bundestag nur zusätzliche Finanzhilfen neuen Schwung verleihen. "Es braucht Geld", sagte der agrarpolitische Fraktionssprecher Friedrich Ostendorff der Deutschen Presse-Agentur. "Wir brauchen unbedingt Betriebe, die umstellen." Die Grünen wollen sich laut Ostendorff deshalb für staatliche Umbauhilfen einsetzen, um konventionelle Ställe "zukunftsfähig und artgerecht" zu machen.

Umstellung auf Bio wächst nur noch langsam

Von 2013 auf 2014 nahm die Fläche, auf der ökologische Landwirtschaft betrieben wurde, nur noch leicht zu – um 2700 Hektar. Das ist eine Zunahme von etwa 0,25 Prozent. Die Zahl der Betriebe stieg um 127 auf 23.398. Gemeinsam bewirtschafteten sie 6,3 Prozent der Anbaufläche. Europaweit ist Deutschland in absoluten Zahlen einer der wichtigsten Erzeuger. Aber die Bundesregierung strebt einen Flächenanteil von 20 Prozent an.

Für die Verbraucher bedeutet eine kleine Bio-Fläche in Deutschland, dass mehr Öko-Ware importiert werden muss. Denn der Markt für Bio-Lebensmittel im Einzelhandel wachse weiter - 2014 laut dem deutschen Spitzenverband der Branche, dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) um 4,8 Prozent.

Biogemüse Hofladen der Ökodorf Brodowin
Auch wenn es meist teurer ist - die Verbraucher greifen immer öfter zu Bio.Bild: picture-alliance/dpa

Pachtpreise machen Ökobauern zu schaffen

Ostendorff, der selbst einen Öko-Bauernhof in der Nähe von Dortmund hat, widersprach der These, dass sich Bio nicht rechne: "Durch den Umstieg auf ökologischen Landbau haben gerade kleinere Betriebe überleben können, die sonst im Strukturwandel längst verschwunden wären." Die Bio-Bauern litten aber besonders unter den Pachtpreisen, "die total explodiert sind". Aus der Nachbarschaft höre er derzeit von Summen von weit über 1000 Euro pro Hektar. Vor allem die - inzwischen zurückgefahrene - Förderung von Biogasanlagen und der verstärkte Maisanbau hätten zu "irrsinnigen Verwerfungen" geführt. "Solche Pachtpreise können wir nicht erwirtschaften", sagte er.

iw/ul (afp, dpa)