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Zukunft von Opel

21. August 2009

Die Hängepartie um den Verkauf von Opel geht weiter: Im Bieterkampf um den Autobauer hat der US-Konzern General Motors (GM) seine Entscheidung erneut vertagt.

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GM Hauptsitz in Detroit (Foto: AP)
Am GM-Hauptsitz in Detroit wird verhandeltBild: AP

Zwei Konzepte lagen am Freitag (21.08.2009) für eine Übernahme von Opel auf dem Tisch. Wie die Deutsche Presse-Agentur dpa am Freitagabend aus Regierungskreisen in Berlin erfuhr, hat sich der GM-Verwaltungsrat aber nicht auf einen Bieter festgelegt. Diese Verzögerung sei bedauerlich, hieß es. Anfang kommender Woche würden die Gespräche mit GM fortgesetzt.

Logo des Finanzinvestors RHJI (Foto: dpa)
RHJI schließt Opel-Rückkauf für GM nicht ausBild: picture alliance/dpa

Im Rennen um Opel sind noch zwei Konzepte. Das eine kommt vom österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna, das andere hat der Finanzinvestor RHJI aus Belgien vorgelegt. Während die Bundesregierung den Einstieg von Magna favorisiert, ließ GM bislang eine Neigung zu dem belgischen Finanzinvestor RHJI erkennen. Berlin fordert nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa von GM, mehr Auflagen zu erfüllen. Die Amerikaner sollten sich stärker an den Risiken beteiligen und sich keine Hintertür für einen späteren Zugriff auf "New Opel" offen halten.

Merkel kritisch

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht die Chancen für RHJI weiter "sehr kritisch". In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) sagte sie, Magna habe das bessere Konzept. Die Frage, ob die Bundesregierung ihre Bürgschaft auch im Falle eines Einstiegs der Belgier aufrechterhalten würde, ließ Merkel offen. Bund und Länder hatten einen staatlich garantierten Kredit für Magna von 4,5 Milliarden Euro zugesagt.

Magna Logo mit einer russischen Flagge im Hintergrund
Magna - der Favorit der Bundesregierung und der OpelbelegschaftBild: Montage DW

Ein Vorteil des RHJI-Angebots ist aus Sicht von GM, dass die Belgier eine enge Zusammenarbeit von Opel mit der Ex-Konzernmutter planen und ein späterer Rückkauf an GM möglich wäre. Bund, Länder und die Opel-Belegschaft bevorzugen Magna, weil der Autozulieferer weniger Arbeitsplätze in Deutschland abbauen will und ein industrielles Konzept für Opel hat.

Briten warnen vor politischer Einflussnahme

Die Beratungen in den USA werden auch in Großbritannien verfolgt, wo die Schwestermarke von Opel, Vauxhall, beheimatet ist. Mit Blick auf eine mögliche Einflussnahme der Bundesregierung sagte der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson, "die Entscheidung sollte nicht durch politische Erwägungen in irgendeinem Land verzerrt werden". Die langfristige Lebensfähigkeit von Opel als auch von Vauxhall solle sichergestellt werden, so Mandelson.

Opel hat vier Werke in Deutschland, betreibt aber auch Standorte in Großbritannien, Spanien, Belgien, Polen, Österreich und Russland. Europaweit beschäftigt der Autobauer 50.000 Menschen, die Hälfte davon in Deutschland. (sam/fab/det/dpa/rtr/afp)