Gladbach vor perfekter Woche?

Wird es der Millionen-Jackpot für Borussia Mönchengladbach? Die Zeichen stehen mehr als gut: Mit 3:1 besiegte die Elf von André Schubert im Play-Off-Hinspiel die Young Boys aus Bern in deren Stadion. Damit stehen die Borussen mit einem Fuß in der Champions League. "Wir wollen gegen Bern vergolden, was wir uns erarbeitet haben", fordert Sportdirektor Max Eberl vor dem Rückspiel am Mittwoch. "Wir wollen alle in die Champions League und die Hymne hören", fügte Trainer Schubert hinzu.

Yann Sommer wieder an Bord

Auf die leichte Schulter nimmt der Bundesligist die Partie aber nicht. "Schiefgehen kann alles, das passiert ständig", gibt Schubert zu und erklärt: "Wir versuchen, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass diese Dinge nicht eintreten. Dementsprechend bereiten wir uns mit aller Konsequenz auf das Spiel vor." Auch Kapitän Lars Stindl warnt: "Bern wird nach dem letzten Strohhalm greifen wollen und alles dafür tun, das Blatt noch zu wenden."

Das soll unter anderem Torwart Yann Sommer verhindern, der nach seiner Sprunggelenks-Verletzung wieder einsatzbereit ist. Beim Gegner hat sich die Personalnot dagegen vergrößert. Nun ist neben weiteren Spielern auch noch Torjäger Guillaume Hoarau angeschlagen. Dafür glückte die Generalprobe besser als bei den Deutschen: Mit einem 7:2-Kantersieg über den FC Lausanne-Sport holte sich Bern Selbstvertrauen für das Rückspiel, während sich die Borussia mit einem knappen 1:0-Erfolg im DFB-Pokal gegen einen Regionalligisten weiterzitterte.

Kiew noch gut in Erinnerung

Wie knapp es trotz vermeintlich sehr guter Ausgangslage werden kann, haben die Borussen vor vier Jahren ebenfalls in den Play-Offs selbst erlebt: Gegen Dynamo Kiew schnupperten die Gladbacher an einer Sensation, mussten sich aber nach dem 1:3 im Heimspiel auswärts mit einem 2:1 zufrieden geben, das höher hätte ausfallen können. "Von daher ist alles möglich. Es gibt immer wieder verrückte Ergebnisse, wir sind gewarnt", sagte Tony Jantschke, der damals dabei war.

Einen Arroganz-Anfall vermutet Trainer Schubert jedenfalls nicht bei seinen Spielern: "Der vierte Platz in der Vorsaison mit dem Erreichen der Play-Offs war ein Geschenk, das bei uns keiner leichtfertig aufs Spiel setzt." Und Neuzugang Tobias Strobl gab selbstsicher zu Protokoll: "Wir wollen zeigen, wer Herr im Haus ist und gewinnen."

og (sid, dpa)