Gerhard Bosch: Ein Minister allein kann Wirtschaft und Arbeit nicht schultern
2. November 2005
Die geplante Trennung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit in zwei Ministerien sei zu begrüßen, da "ein Minister diese Aufgaben nicht alle schultern kann". Das sagte Gerhard Bosch, Vize-Präsident des Instituts Arbeit und Technik (Gelsenkirchen), in einem Interview von DW-TV. Der künftige Bundesarbeitsminister müsse "die Hartz-Gesetze noch einmal überdenken und handeln. Der Wirtschaftsminister muss vor allem darauf achten, dass die Haushaltskonsolidierung nicht so schnell erfolgt, denn in der Krise kann man nicht zu viel sparen." Bosch sprach sich dafür aus, mögliche Steuererhöhungen "nicht an die Wirtschaft in Form einer Senkung der Lohnnebenkosten zurückzugeben, sondern diese Mittel in unser Bildungssystem zu stecken". Mit den vorhandenen Mitteln könne das Bildungssystem nicht reformiert werden. Dies, so Bosch zur Deutschen Welle weiter, "ist eine der wichtigen Zukunftsinvestitionen für Deutschland".
Die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt führte Bosch „eindeutig“ auf politische Maßnahmen zurück. Aufgrund der „starken Einschnitte in die öffentlichen Investitionen und der geringen Lohnsteigerungen“ stagniere zwar der Binnenmarkt, doch Exportboom, Lohnzurückhaltung und die Entwicklung moderner Produkte hätten die „preisliche Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte auf dem Weltmarkt verbessert“.
2. November 2005
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