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Gerhard Bosch: Abgaben für Unternehmen reduzieren "ist der falsche Weg"

16. März 2005

Vizepräsident des Instituts Arbeit und Technik im Interview von DW-TV

https://p.dw.com/p/6NRJ


Die Abgaben für Unternehmen zu reduzieren "ist meines Erachtens der falsche Weg". Das sagte Gerhard Bosch, Vizepräsident des Instituts Arbeit und Technik (Gelsenkirchen) im Interview von DW-TV. In der Vergangenheit seien Steuersätze immer wieder gesenkt worden, das habe aber nicht zu mehr Beschäftigung geführt. Bosch: "Das Resultat: Das Fass ist voll, die Gewinne schwimmen über und es wird zu wenig investiert, es wird vor allem investiert im Ausland und nicht in Deutschland." Vom so genannten Jobgipfel am morgigen Donnerstag verspricht sich der Volkswirt darum wenig. "Es ist natürlich purer Wahlkampf. Wenn man mehr vom Gleichen macht, also weitere Steuersenkungen für die Unternehmen, wird wenig herauskommen." Darüber hinaus seien die Steuerraten "nur auf dem Papier sehr hoch, de facto zahlen die Unternehmen die niedrigsten Steuersätze mit in Europa".


Statt Steuern zu senken müssten "wir Dinge tun, die sofort wirken auf dem Arbeitsmarkt. Dazu zählt in erster Linie ein Programm zur Stärkung der Gemeindefinanzen. Hier fehlt es an allen Ecken und Enden: In den Schulen tropft das Wasser durch die Decken, Straßen sind reparaturbedürftig und die Gemeinden investieren heute 50 Prozent weniger als 1990. Da sparen wir an der Zukunft", so Bosch im deutschen Auslandsfernsehen.

16. März 2005
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