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Mistral-Kriegsschiffe: Dann eben nach Ägypten

23. September 2015

Ursprünglich sollten die beiden französischen Hubschrauberträger an Russland gehen. Wegen der Konfrontation um die Ukraine platzte das Geschäft. Unter den neuen Interessenten machte schließlich Ägypten das Rennen.

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Frankreichs Kriegsschiff vom Typ "Mistral" (foto: Getty Images)
Bild: J.-S.Evrard/AFP/Getty Images

Die Staatschefs Frankreichs und Ägyptens, François Hollande und Abdel Fattah al-Sisi, besiegelten das Rüstungsgeschäft in einem Telefonat, so die Mitteilung aus dem Élyséepalast. Nach dem wegen der Ukraine-Krise geplatzten Milliarden-Handel mit Kremlchef Wladimir Putin gehen die beiden Kriegsschiffe der "Mistral"-Klasse von Frankreich an die Militärs am Nil. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

Moskau hatte die beiden Hubschrauberträger im Wert von rund 1,2 Milliarden Euro im Juni 2011 bei Frankreich bestellt. Wegen der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland und des Verdachts, Moskau unterstütze die prorussischen Rebellen im Osten der Ukraine, setzte die französische Regierung die Lieferung des ersten Kriegsschiffes zunächst aus.

Anfang August hatten sich Hollande und Putin dann nach monatelangem Tauziehen darauf verständigt, das Rüstungsgeschäft ganz abzublasen. Moskau erhielt rund eine Milliarde Euro zurück, die als Vorauszahlung geleistet oder für die Ausbildung russischer Matrosen ausgegeben worden war. Im Gegenzug bekam Frankreich das Recht, die bereits gebauten Kriegsschiffe an ein anderes Land zu verkaufen.

"Ernsthaft interessiert" waren laut Pariser Regierungsbeamten auch Kanada, Indien und Singapur. Ägypten galt aber schon seit längerem als wahrscheinlichster Käufer.

Die "Mistrals" sind die zweitgrößten französischen Kriegsschiffe nach dem Flugzeugträger "Charles de Gaulle". Sie können unter anderem mehrere Landungsboote, 16 Hubschrauber, 13 Panzer und 450 Soldaten transportieren.

Von Russland kaufte Ägypten 50 Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 "Alligator". Das berichtete jetzt die staatliche Agentur TASS unter Berufung auf Militärs und Diplomaten.

SC/uh (afp, rtr, dpa)