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Fiat Chrysler wegen Dieselbetrugs verklagt

23. Mai 2017

Die Affäre um Betrug mit Abgasmessungen bei Dieselfahrzeugen zieht immer weitere Kreise: Jetzt ist in den USA Klage gegen Fiat Chrysler wegen der Manipulation von Abgaswerten eingereicht worden.

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USA Italien Auto Chrysler Fiat Fiat-Chef Chrysler-Börsengang auf den Weg
Bild: Getty Images

Es gehe um 104.000 Diesel-Fahrzeuge mit 3-Liter-Motoren, teilte die Umweltbehörde EPA am Dienstag mit. Diese seien mit einer Software ausgestattet, die - ähnlich wie bei Volkswagen - die Abgaswerte bei Tests verfälsche. Die betreffenden Autos sollen so auf dem Prüfstand weniger Stickoxide ausgestoßen haben als beim tatsächlichen Einsatz auf der Straße.

Die Klage wurde vor einem Bundesgericht im US-Bundesstaat Michigan eingereicht. Ein Bundesrichter in Kalifornien hat für den Mittwoch zudem eine Anhörung angesetzt, nachdem von Autobesitzern eine Reihe von Klagen gegen Fiat Chrysler eingereicht wurden.

Der Prozess hatte sich schon Mitte des Monats angedeutet. Die US-Umweltbehörde EPA wirft Fiat vor, in Dieselfahrzeugen illegal eine Software zur Manipulation von Schadstoff-Emissionen eingesetzt zu haben. Das Management weist dies zurück

Mit dem Rechtsstreit erreicht der seit Anfang des Jahres laufende Konflikt eine neue Eskalationsstufe. Fiat Chrysler teilte in einem Statement mit, das Unternehmen sei enttäuscht über diesen Schritt. Der Konzern prüfe die Klageschrift und beabsichtige, sich energisch zu verteidigen.

Versuch einer gütlichen Einigung noch nicht gescheitert

Fiat hatte zuletzt erklärt, ein Rechtsstreit wäre kontraproduktiv für die aktuellen Gespräche mit der EPA und der kalifornischen Umweltbehörde Carb. Nach Angaben der Umweltbehörde sei nicht auszuschließen, dass die Verhandlungen mit dem Autobauer zu einer gütlichen Einigung führen könnten.

Fiat Chrysler zu Nachrüstung bereit

Der Abgas-Skandal bei Volkswagen hatte die EPA 2015 zu einer großangelegten Untersuchung von Diesel-Fahrzeugen in den USA veranlasst. Daraus ergaben sich nun die Vorwürfe gegen Fiat Chrysler. Das Unternehmen soll in seine Geländewagen, die seit 2014 verkauft wurden, unerlaubte Software eingebaut haben.

Nach Darstellung der Behörden hat der Autobauer diese Technologie nicht angemeldet. Fiat hatte am Freitag angekündigt, auf Geheiß der Behörden die Diesel-Fahrzeuge umzurüsten.

dk/kd (afp, rtr, dpa)