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EZB senkt Leitzins auf Rekordtief

2. Mai 2013

Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins angesichts der schweren Wirtschaftskrise in der Währungsunion auf ein Rekordtief gesenkt. Sie nahm ihn von 0,75 auf 0,5 Prozent zurück.

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Das Euro-Logo vor der Zentrale der Europäischen Zentralbank (Foto: AP)
Frankfurt Zentrale der Europäischen ZentralbankBild: dapd

Der in Bratislava vom EZB-Rat angekündigte Zinsschritt ist von Experten erwarten worden. Den Einlagesatz, zu dem Banken Geld bei der EZB parken können, verharrte bei 0,0 Prozent. Der Satz für die kurzfristige Ausleihe von Liquidität wurde von 1,5 auf 1,0 Prozent gesenkt.

Jörg Zeuner, Chefökonom von der KfW-Bank, begrüßt die Entscheidung der EZB: "Sie ist ein positives Signal und dürfte die Stimmung heben." Die EZB denke europäisch: Da in den meisten Euroländern die Arbeitslosigkeit steige und die Wirtschaft schrumpfe, nutze die EZB ihren Handlungsspielraum verantwortungsvoll, so Zeuner weiter.

Leitzins auf Rekordtief

Ist es das falsche Signal?

Die große Mehrheit der Experten glaubt jedoch nicht, dass eine Zinssenkung eine nennenswerte Auswirkung auf die Konjunktur in Euroland haben wird. Jörg Krämer, Chefökonom der Commerzbank, hält den Zinsschritt sogar für das falsche Signal. Im Handelsblatt schreibt Krämer: "Statt Zinsen zu senken, sollten Notenbanker und Politiker die Voraussetzungen dafür schaffen, die Nullzinspolitik zu beenden." Schließlich hätte die lockere Geldpolitik maßgeblich Anteil am Entstehen der Finanzmarktkrise.

Wichtiger sei, wie sich die neue Regierung in Italien verhält oder was Länder wie Frankreich machen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Darin sind sich alle Experten einig.

zdh/sti (rtr, AFP)