1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Es ist eins vor zwölf"

Olivia Gerstenberger (sid, dpa)10. März 2014

Huub Stevens bezeichnet den Klassenerhalt mit dem VfB Stuttgart als Herausforderung. Vor seinem Amtsantritt spricht der neue Trainer mit seinem Vorgänger. Der bekommt eine neue Aufgabe im Verein.

https://p.dw.com/p/1BMw0
Pressekonferenz von Huub Stevens beim VfB Stuttgart am 10.03.2014 (Foto: pa/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Er gilt als knallharter "Feuerwehrmann", nun soll er den VfB Stuttgart retten. Huub Stevens ist bei den Schwaben offiziell vorgestellt worden. Seine Hausaufgaben hat er vor der offiziellen Vorstellung bereits gemacht: "Ich habe viele Gespräche geführt, auch mit Thomas", sagt Huub Stevens bei der Pressekonferenz. Der neue Trainer des VfB hat sich mit dem geschassten Thomas Schneider getroffen - kein normaler Vorgang im Bundesligageschäft. "Er kennt die Spieler am besten. Hut ab, dass sich Thomas mit mir getroffen hat." Auch für Schneider soll es beim VfB eine Zukunft geben: Nach einer Pause soll er mit einer neuen Aufgabe an den VfB gebunden werden, für den er seit seinem zehnten Lebensjahr Fußball gespielt hatte.

Stevens stürzt sich sofort in die Arbeit, nun zähle jede Stunde, sagt er. In den nächsten Tagen und Wochen gehe es darum, schnell Spieler und Umfeld kennenzulernen, betont Stevens, schließlich seien nur noch zehn Spiele zu absolvieren. "Ich weiß, dass ich wenig Zeit habe." Dem Kampf um den Klassenerhalt will der als der "Knurrer von Kerkrade" berühmt-berüchtigte Stevens alles unterordnen. Alle seien gefordert, von der Putzfrau bis zum Präsidenten. "Es ist nicht einfach, aber ich bin bereit. Wir schaffen es nur gemeinsam."

Philosophie bleibt

Fredi Bobic, der Sportvorstand des Tabellen-15. der Fußball-Bundesliga, bezeichnet die Lage des VfB als sehr schwierig: "Es ist eins vor zwölf, nicht fünf vor zwölf." Die zurückliegenden zwei Tage mit dem 2:2 gegen Schlusslicht Eintracht Braunschweig und der anschließenden Beurlaubung von Trainer Thomas Schneider seien "sehr aufwühlend" gewesen. Auch Klub-Präsident Bernd Wahler ist "nicht stolz auf die zwei Trainerwechsel in dieser Saison". Nach Bruno Labbadia wurde Thomas Schneider nach dem 2:2 gegen Eintracht Braunschweig am Sonntag freigestellt, nach neun Spielen in Serie ohne Sieg.

Pressekonferenz von Huub Stevens beim VfB Stuttgart am 10.03.2014 (Foto: pa/dpa)
Huub Stevens soll dem VfB Stuttgart den Klassenerhalt sichernBild: picture-alliance/dpa

An der grundlegenden VfB-Philosophie, auf die Jugend zu setzen, ändere Stevens Verpflichtung bis zum Saisonende nichts, betont die Vereinsführung. Stevens pflichtet dem bei: "Die Philosophie bleibt bestehen, aber jetzt gilt eine andere Priorität. Egal, ob alt oder jung, schwarz oder weiß. Mir ist ein 18-Jähriger lieber, der seine Leistung bringt, als ein 33-Jähriger, der es nicht tut." Bei dem Projekt Klassenerhalt wird Stevens von seinen beiden Assistenten Ton Lokhoff und Armin Reutershan unterstützt. Direkt nach der Pressekonferenz ging es für Stevens auf den Trainingsplatz. Sein Credo: Das berühmte Quäntchen Glück kann man sich erarbeiten.

Für Stevens ist Stuttgart die fünfte Station in Deutschland. Mit Schalke 04 feierte er als UEFA-Cup-Sieger (1997) und zweimaliger Gewinner des DFB-Pokals (2001 und 2002) seine größten Erfolge. Seine zweite Ära dort (September 2011 bis Dezember 2012) war sein bislang letzter Job in der Bundesliga. Zuvor war er auch bei Hertha BSC, dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV tätig. Zuletzt trainierte er bis 2. März den griechischen Erstligisten PAOK Saloniki.