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Sintflutartiges Hochwasser

2. Januar 2011

Australiens Finanzminister spricht von einer "Katastrophe mit biblischem Ausmaß": Der Nordosten Australiens erlebt derzeit sintflutartige Überschwemmungen. Inzwischen wurden die ersten Todesopfer geborgen.

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Luftaufnahme von Häusern, die von Wasser umgeben sind (Foto: dpa)
Etwa 200.000 Menschen sind von dem Hochwasser betroffenBild: picture alliance / dpa

Mindestens acht Menschen sollen durch die Wassermassen bereits ihr Leben verloren haben. Das meldete die Zeitung "Courier Mail" am Sonntag (02.01.2011) in einem Online-Bericht.

Luftaufnahme überfluteteter Landschaft (Foto: dpa)
Queensland: der halbe Bundesstaat steht unter WasserBild: picture alliance / dpa

Der stellvertretende Polizeichef des Bundesstaates Queensland sagte, Alistair Dawson, es sei schwer einzuschätzen, ob das Schlimmste nun überstanden sei. Es könne einen Monat dauern, bis das Hochwasser versiegt sei. Zwar hat der Regen inzwischen aufgehört, dennoch steigen die Pegel einiger Flüsse weiter an. "Wir befinden uns wohl inmitten des Geschehens", erklärte Dawson.

200.000 Menschen sind betroffen

Der Finanzminister von Queensland, Andrew Fraser, sprach von einer "Katastrophe biblischen Ausmaßes". Er hatte zuvor die Region überflogen. Der halbe Bundesstaat Queensland ist überflutet - eine Fläche so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen. Bis zu 200.000 Menschen sind von den Fluten betroffen. Mehr als zwanzig Städte stehen unter Wasser oder sind von der Außenwelt abgeschnitten. Hubschrauber sind im Einsatz, um die Menschen aus der Luft zu versorgen. Rund tausend Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht.

Helfer in einem Boot (Foto: dpa)
Rettungskräfte mussten viele Menschen per Boot aus ihren Häusern rettenBild: picture alliance / dpa

In der von Wassermassen umgebenen Stadt Rockhampton trat in der Innenstadt der Fluss Fitzroy über die Ufer. Der Katastrophenschutz ist rund um die Uhr im Einsatz, um Flutbarrieren aufzubauen. Rund 40 Prozent der Stadt könnten überflutet werden, 4000 Gebäude liegen in der unmittelbaren Gefahrenzone. Von Rockhampton, das etwa etwa 1000 Kilometer nördlich von Sydney liegt, sowie von Mackay noch weiter im Norden fahren Touristen oft auf die Inseln des Great Barrier Reefs. Jedoch haben die meisten ihre Pläne wegen der heftigen Regenfälle, die einige Tage vor Weihnachten begonnen hatten, geändert.

Unklare Aussichten

Im Hinterland von Rockhampton und weiter südlich hat sich die Situation bereits wieder entspannt. In Bundaberg, Emerald und Theodore gingen die Wasserpegel zurück. Dort wurde das Ausmaß der Schäden sichtbar: Straßen haben tiefe Schlaglöcher, Stromleitungen sind abgerissen und Abwasserrohre überflutet.

Der staatliche Wetterdienst warnte am Sonntag jedoch vor neuen schweren Unwettern. Es werde ein schwerer Gewittersturm erwartet, der auf weite Teile von Süd-Queensland niedergehen könne. Es sei auch mit Hagel, Sturmböen und weiteren Überschwemmungen zu rechnen.

Autor: Martin Schrader (afp, dapd, dpa, rtr)
Redaktion: Thomas Grimmer