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Erste Dopingfälle bei WM

26. August 2015

Zwei kenianische Läuferinnen werden bei der Leichtathletik-WM in Peking positiv auf verbotene Substanzen getestet. Die deutsche Speerwerferin Christina Obergföll zeigt sich davon kaum überrascht.

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Joyce Zakary bei ihrem 400-Meter-Vorlauf in Peking. Foto: Getty Images
Joyce Zakary bei ihrem 400-Meter-Vorlauf in Peking.Bild: Getty Images/A. Lyons

Der rauschenden kenianischen Gold-Party folgte prompt der große Doping-Kater: Die unter Dauerverdacht stehende Läufernation aus Ostafrika hat für den ersten Dopingskandal bei der Leichtathletik-WM gesorgt. Der Weltverband IAAF bestätigte, dass die kenianischen Läuferinnen Joyce Zakary und Koki Manunga positiv auf eine verbotene Substanz getestet wurden. Beide wurden vorläufig von Wettkämpfen suspendiert. Zakary war im Vorlauf am Montag in 50,71 Sekunden Landesrekord über 400 Meter gelaufen, zum Halbfinale am Dienstag aber ohne Angabe von Gründen nicht angetreten. Manunga wurde über 400 Meter Hürden Zweite bei den afrikanischen Meisterschaften. In Peking schied sie bereits nach den Vorläufen aus. Zuvor hatte sich der kenianische Leichtathletik-Verband nicht zu entsprechenden Medienberichten äußer wollen. "Alles, was Doping angeht, ist eine vertrauliche Angelegenheit, bis es einen Beweis gibt und das richtige Prozedere feststeht", sagte Verbandschef Isaac Kamande.

Doping verschleiert?

Wie das kenianische Nachrichtenportal "sportnewsarena" berichtet, soll bei beiden Läuferinnen ein Mittel festgestellt worden sein, mit dem eine noch unbekannte Dopingsubstanz verschleiert werden kann - von Nandrolon war die Rede. Den Sportlerinnen und dem Verband sei das positive Ergebnis am Dienstagabend kurz vor dem sensationellen Gold-Lauf des Kenianers Nicholas Bett über 400 m Hürden mitgeteilt worden, berichtet das Portal. Nach vier Wettkampf-Tagen in Peking führten die Ostafrikaner mit viermal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze den Medaillenspiegel mit großem Vorsprung an.

Obergföll: "Leistungen nur schwer nachzuvollziehen"

Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll zeigte sich von der Nachricht über die mutmaßlichen Dopingfälle im kenianischen Team kaum überrascht. "Manche Leistungen sind nur schwer nachzuvollziehen", sagte die 34 Jahre alte Deutsche. In der Leichtathletik liege "einiges im Argen. Es muss etwas passieren." Vor der WM hatte eine ARD-Dokumentation weltweit für Aufsehen gesorgt, in der über flächendeckendes Doping unter Kenias Leichtathleten berichtet wurde. Der kenianische Verband wird verdächtigt, das Dopingsystem zu unterstützen und Dopingfälle zu vertuschen.

sn/asz (sid, dpa)