Schaeffler läuft gut an der Börse

Nach einem schwierigen Vorlauf ein geglückter Start. Der deutsche Autozulieferer Schaeffler hat bei seinem Börsendebut knapp 940 Millionen Euro eingefahren. Eigentlich hatte der Konzern aus dem fränkischen Herzogenaurach auf einen Erlös von 2,5 Milliarden gehofft. Wegen der Turbulenzen an den Börsen, aber auch wegen des Skandals um seinen Großkunden VW, mußte Schaeffler die eigenen Ambitionen aber zurückschrauben.

Börseneinnahmen zum Schuldenabbau

Auf der Börsentafel in Frankfurt wurde die Schaeffler-Aktie am Morgen gleich mit 13,50 Euro angezeigt. Das lag deutlich über dem Ausgabepreis von 12,50 Euro und darf damit als Erfolg gelten.

Der Autozulieferer sitzt auf einem riesigen Schuldenberg, seit er zu einem ungünstigen Zeitpunkt den Konkurrenten Conti übernommen hat. Seitdem mussten der Konzern und die Eigentümerfamilie mit zehn Milliarden Euro Schulden leben. Der Abbau dieser Verbindlichkeiten wird nun länger dauern als zunächst geplant. In einem Jahre wollen die Schaeffler AG und die Familienholding ein weiteres Aktienpaket auf den Markt bringen. Dann soll der Streubesitz an Schaeffler-Akien auf 25 Prozent angehoben werden. Mit dem Börsengang vom Freitag liegt er bei elf Prozent.

"Alles, was sich bewegt"

Die Mitglieder der Familie Schaeffler sind nach einer Analyse des Wirtschaftsmagazins "Bilanz" derzeit die reichsten Deutschen. Während des Börsenstarts sagte die Firmenmatriarchin Maria-Elisabeth Schaeffler: "Wir haben vor, weiter zu wachsen, das Unternehmen weiter auszubauen. Es gibt da noch Ideen."

Schaeffler ist in 50 Ländern vertreten und hat dort 170 Standorte mit rund 82.000 Mitarbeitern. Der Umsatz der Gruppe lag zuletzt bei 12,1 Millarden Euro. Nach eigener Darstellung produziert Schaeffler "Präzisionsprodukte für alles, was sich bewegt".

ar/zdh (dpa, reu)