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Erdbeben erschüttert Osten der Türkei

24. Oktober 2011

In der Türkei hat ein schweres Erdbeben die gesamte östliche Region an der Grenze zum Iran in Panik versetzt. Mindestens 200 seien ums Leben gekommen, gaben die Behörden bekannt. Sie rechnen aber mit bis zu 1000 Toten.

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Zerstörtes Haus nach Erdbeben in der Türkei (Foto: AP)
Hab und Gut vieler Menschen sind zerstörtBild: AP
Frau kniet auf einer Straße in der Türkei (Foto: AP)
Unter Schock: Noch ist nicht klar, wie viele Menschen ums Leben gekommen sindBild: AP

Ein Beben der Stärke 7,2 hat am Sonntag (23.10.2011) nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS den Osten der Türkei erschüttert. Nachbeben hatten eine Stärke von bis zu 5,6. Das US-Institut registrierte das Beben um 13.41 Uhr (Ortszeit, 12.41 MESZ). Die zwei Städte Van und Ercis seien schwer zerstört worden. Das Epizentrum soll sich in der Ortschaft Tabanli befunden haben.

Schnelle Hilfe benötigt

Das türkische Innenministerium teilte am Montagmorgen mit, mehr als 200 Menschen seien bei dem Erdbeben ums Leben gekommen. Zudem seien über 1000 Menschen verletzt worden. Die Behörden rechnen damit, dass die Zahl der Toten noch auf bis zu 1000 steigen könnte.

Am stärksten betroffen war der Distrikt Ercis. Der Bürgermeister der Stadt Ercis, Zulfikar Arapoglu, forderte im Fernsehen direkt nach dem Beben Hilfe an. In Ercis leben mehr als 70.000 Menschen. Dutzende Hochhäuser sind eingestürzt. Die Stromversorgung brach zusammen. Aus Angst vor Nachbeben verbrachten viele Bewohner die Nacht bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt im Freien. Aus der gesamten Türkei wurden hunderte Such- und Rettungstrupps in die Katastrophenregion entsandt.

Die Nachrichtenagentur Anadolu meldete, dass auch in der Provinzhauptstadt Van an der Grenze zum Iran viele Häuser eingestürzt seien. Dort leben rund 380.000 Menschen, deren Schicksal ungewiss sei. Rettungsmannschaften haben die ganze Nacht nach Verschütteten gesucht. Zahlreiche Nachbeben erschüttern noch immer die gesamte Region.

Nicht selten, aber fatal

Erdbeben sind in der Türkei keine Seltenheit. Das Land liegt im Spannungsfeld zweier tektonischer Platten - der afrikanischen und der eurasischen. Durch die Verschiebung der Kontinentalplatten kommt es regelmäßig zu schweren Erdbeben. 1999 kamen bei einem Erdbeben im Nordwesten der Türkei etwa 18.000 Menschen ums Leben.

Autorin: Nicole Scherschun (afp, dapd)
Redaktion: Ursula Kissel