1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bundesbank auf Blütensuche

27. Januar 2017

Die deutsche Bundesbank hat nachgezählt und wieder eine Menge Falschgeld gefunden: in einem halben Jahr allein 353.000 Euroscheine. Aber sie vermeldet auch Erfolge im Kampf gegen die Fälscher.

https://p.dw.com/p/2WUlZ
Gelddruck Falschgeld
Bild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe

Wenn Sie einen 50-Euro-Schein in der Tasche haben, sollten Sie jetzt mal nachschauen, ob er wirklich echt ist. Die bräunliche Banknote mit dem Brückenbild ist unter Fälschern nämlich besonders beliebt. Sechs von zehn Blüten haben einen Nennwert von 50 Euro. Im April soll nun eine überarbeitete Version des oft eingesetzten Geldscheins auf den Markt kommen.

Die Überarbeitung der Banknoten führt im Kampf gegen die Geldfälscher zu deutlichen Erfolgen, so die Bundesbank: "Die Einführung der Europa-Banknotenserie hat sich positiv auf die Anzahl der Fälschungen ausgewirkt und zu einem merklichen Rückgang der 20-Euro-Fälschungen beigetragen", sagte Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele in Frankfurt. Im vergangenen Jahr wurden weltweit 24 Prozent weniger Blüten des 20er-Scheins aus dem Verkehr gezogen als 2015.

Bildergalerie Euroscheine
Sicherheitsmerkmal bei einem neuen 20-Euro-ScheinBild: picture-alliance/dpa/F. Rumpenhorst

Smaragdzahl und Porträtfenster

In Deutschland hat sich nach Einführung des runderneuerten Zwanzigers im November 2015 die Zahl der 20-Euro-Blüten im vergangenen Jahr sogar fast halbiert. Die Fälscher tun sich offenbar schwer mit den verbesserten Sicherheitsmerkmalen, wie dem durchsichtigen Porträtfenster im Hologramm der Banknote und der Smaragdzahl.

Noch immer ist der Schaden durch die falschen Scheine allerdings beachtlich. Weltweit geht es der Bundesbank zufolge um Beträge in Höhe von 40 Millionen Euro. Das war etwas mehr als im Vorjahr, und das lag vor allem an einem einzigen Fall aus England: Einem Diamantenhändler dort wurden bei einem Geschäft 500-Euro-Blüten im großen Stil untergeschoben - mit einem Schaden von rund sechs Millionen Euro allein hier.

EZB neue 20 Euro Scheine Produktion
Druckbögen (echter) 20 Euro-ScheineBild: EZB

Insgesamt ist es allerdings nicht sehr wahrscheinlich, dass Sie Blüten im Portemonnaie haben: Rein rechnerisch entfiel im vergangenen Jahr in Deutschland auf 1.000 Einwohner nur ein falscher Schein. Auch hier hat die Bundesbank noch mal genau nachgerechnet - Vorstand Thiele: "Rein statistisch muss man 1.000 Jahre alt werden, um einmal im Leben mit Falschgeld in Berührung zu kommen." 

ar/wen (dpa, afp)