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Deutsche Welle startet Programmfenster für Belarus

27. September 2005

Mit EU-Mitteln geförderte Initiative von DW-RADIO soll zu Demokratisierung und Medienfreiheit in Weißrussland beitragen

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Autoritär: Meinungs- und Medienfreiheit gelten wenig in BelarusBild: AP

Am 3. Oktober 2005 öffnet die Deutsche Welle im Rahmen des Russischen Programms von DW-RADIO ein Programmfenster für Weißrussland. Schwerpunkt des 15-minütigen Magazins werden Ereignisse und Entwicklungen in Belarus sein.

Darüber hinaus wird es um Berichte aus den europäischen Nachbarländern des politisch, kulturell und ökonomisch isolierten Staates gehen. Das Programmfenster wird von der Europäischen Kommission gefördert. Im Rahmen eines so genannten "Service-Contract" erhält die DW 138.000 Euro für das erste Jahr.

Die Sendung wird montags bis freitags um 17.30 Uhr MEZ (Wiederholung um 19.30 und 21.30 Uhr MEZ) in russischer Sprache ausgestrahlt. Mittelfristig sollen Teile auf Belarussisch hinzukommen. Parallel wird DW-WORLD.DE, das Internet-Angebot der Deutschen Welle, Seiten auf Weißrussisch gestalten.

"Wir wollen der unterdrückten belarussischen Zivilgesellschaft eine Stimme geben", sagte Intendant Erik Bettermann bei der Vorstellung der Programminitiative in Bonn. "Es geht um die Themen Demokratie, Grundrechte und Europa." Die Zustände in Belarus, einem unmittelbaren Nachbarstaat der EU, nannte Bettermann "beklagenswert": Die Pressefreiheit sei massiv eingeschränkt, Journalisten würden verfolgt, politische Gegner des Lukaschenko-Regimes inhaftiert. "Hier hat die Deutsche Welle als ein unabhängiges und glaubwürdiges Medium eine wichtige Aufgabe", so Bettermann. Die Deutsche Welle habe langjährige Erfahrungen mit Krisenradio. Bettermann verwies auf die Kriege auf dem Balkan, auf Afghanistan und Irak.

Die Deutsche Welle sende das Programmfenster auf Russisch, "weil alle Umfragen zeigen, dass eine Mehrheit der belarussischen Bevölkerung - und damit unserer potenziellen Hörer - Russisch als erste Sprache nennt und auch spricht."

Russisch sei in Belarus weder "Besatzersprache" noch Fremdsprache, sondern Sprache des täglichen Gebrauchs. "Wenn die DW eine breite Hörerschaft, auch über die Grenzen von Belarus hinaus, erreichen will, ist Russisch die richtige Sprache." Diese Einschätzung werde von Kennern der Situation in Minsk unterstützt.

Dennoch, so Bettermann, "kommen wir dem Bedürfnis in Weißrussland nach Inhalten auf Belarussisch entgegen und richten entsprechende Seiten im Internet ein".

Für das neue Magazin werde die Redaktion des Russischen Programms verstärkt. "Journalisten aus Belarus werden das Team ergänzen. Des Weiteren wird ein Korrespondentennetz in Belarus aufgebaut", so der Intendant des deutschen Auslandssenders.

27. September 2005
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