Das Studiogespräch mit Dr. Thomas Hering zum Thema Rauchentwöhnung
2. Dezember 2009Laut Weltgesundheitsorganisation stirbt alle sechs Sekunden ein Mensch an den Folgen des Rauchens. Nikotin ist eines der stärksten Suchtmittel, denn es dockt im Gehirn an die gleichen Rezeptoren an wie etwa Kokain. Nikotin löst im Gehirn unter anderem die Ausschüttung von Dopamin aus, auch bekannt als das sogenannte „Glückshormon.Tabak enthält rund 4000 zum Teil extrem gesundheitsschädliche Stoffe, darunter viele, die Krebs auslösen, wie Cadmium, Blausäure, Formaldehyd oder Nitrosamine. Doch nicht an Krebs sterben die meisten Raucher, sondern an Herz-Kreislauferkrankungen. Die Hälfte aller Raucher stirbt an den Folgen ihrer Sucht.
Eine „einfache“ Raucherentwöhnung gibt nicht. Doch gibt es Mittel, die Entwöhnungswillige unterstützen. Pflastern und Kaugummis zum Beispiel geben dosiert Nikotin ab. Das mildert den körperlichen Entzug. Außerdem helfen Medikamente, Akupunktur und Verhaltenstherapie. Letztere kombiniert mit einer der anderen Methoden bringt meist den größten Erfolg.
Dr. med. Thomas Hering
Stellv. Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Pneumologen
Facharzt für Innere Medizin, Lungen- und Bronchialheilkunde, Allergologie und Umweltmedizin
Schloßstr. 5
13507 Berlin (Tegel)
e-mail thomas.hering(at)dgn.de