Festnahmen in Canberra
24. April 2008Exil-Tibeter und ihre Unterstützer haben am Donnerstag (24.04.2008) in der australischen Hauptstadt Canberra gegen die chinesische Tibet-Politik demonstriert. Der olympische Fackellauf konnte jedoch trotz der Proteste wie geplant stattfinden. Denn neben den Tibetern waren auch viele Chinesen mit roten T-Shirts und Fähnchen zu der Veranstaltung gekommen. Agenturberichten zufolge waren sie den Tibet-Sympathisanten zahlenmäßig weit überlegen.
Zusammenstöße zwischen Chinesen und Tibeter
16 Kilometer lang war die Strecke, die die Fackelträger zu bewältigen hatten. Am Rande der Veranstaltung kam es zu einigen brenzligen Situationen zwischen Chinesen und pro-tibetischen Demonstranten. Beide Gruppen versuchten, sich gegenseitig zu übertönen. Ein Abgeordneter der Grünen hatte ein Flugzeug engagiert, das den Schriftzug "Freies Tibet" an den Himmel malte. Die Polizei nahm mindestens sieben Menschen aus beiden politischen Lagern fest.
Fackellauf gut geschützt
Der Fackellauf selbst blieb weitgehend ungestört. "Ich bin stolz, Australier zu sein", sagte der Präsident des australischen olympischen Komitees, John Coates, anschließend. Die Laufstrecke war von beiden Seiten mit Barrikaden geschützt worden. Rund 80 Sportler trugen das Feuer durch die Straßen von Canberra. Dahinter standen Polizisten. Auch drei chinesische Fackelwächter durften mitlaufen. Darüber hatte es zuvor eine Debatte gegeben, denn die Männer in den blauweißen Trainingsanzügen waren in London, Paris und San Francisco durch ein rücksichtsloses Vorgehen gegen Demonstranten aufgefallen. China hat jedoch erfolgreich gegen ihren Ausschluss protestiert.
Der nächste Fackellauf findet am Samstag in der japanischen Stadt Nagano statt. Am 2. Mai erreicht die olympische Fackel Hongkong und reist dann durch China weiter nach Peking, wo am 8. August die Spiele eröffnet werden. (det)