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Nicht alle Dissidenten dürfen Obama treffen

24. Mai 2016

Auf den Straßen Hanois konnte Barack Obama viele Hände schütteln. Eine ganze Reihe von Dissidenten wurden von der vietnamesischen Staatsmacht aber daran gehindert, den US-Präsidenten zu treffen.

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US-Präsident Barack Obama in Hanoi (foto: reuters)
Bild: Reuters/C. Barria

Unter dem wachsamen Auge der sozialistischen Behörden hat US-Präsident Barack Obama sich in der vietnamesischen Hauptstadt mit Regierungskritikern und Vertretern der Zivilgesellschaft getroffen. Mehrere eingeladene Dissidenten seien "aus verschiedenen Gründen" von der Teilnahme abgehalten worden, bemängelte der Präsident anschließend. Einer davon war der prominente regimekritische Unternehmer Nguyen Quang A.

Er sei in den frühen Morgenstunden vor seinem Haus von Sicherheitskräften abgefangen und in ein Auto geworfen worden, berichtete er der Deutschen Presse-Agentur. Sein Handy sei konfisziert worden. Man habe ihn erst um 13 Uhr Ortszeit wieder freigelassen.

Nguyen Quang A hatte jüngst vergeblich versucht, als unabhängiger Kandidat ins Parlament zu kommen. Die allein herrschende Kommunistische Partei verhinderte das. "Das zeigt, dass es hier zwar ein paar bescheidene Fortschritte gegeben hat, dass es aber immer noch Leute gibt, die sich nicht frei treffen und über Themen reden können, die sie bewegen", beklagte Obama.

Der Präsident traf unter anderem Aktivisten, die sich für Meinungsfreiheit einsetzen. Kurze Zeit später sagte er in einer Rede vor 3500 Zuhörern, Vietnam könne sein Potenzial erst entfalten, wenn Menschen sich frei austauschen und Ideen frei äußern dürften. Nur mit einer Garantie der Menschenrechte könnten sich auch die Ökonomie in dem kommunistischen Staat entwickeln und die Verhältnisse stabilisieren.

SC/pg (APE, rtre, dpa)