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Dortmund und Bayern mit Mühe weiter, Nürnberg raus

21. Dezember 2011

Eine Zitterpartie für Bayern München: Robben bringt den Rekordmeister in Bochum erst in letzter Sekunde weiter. Dortmund gewinnt im Elfmeterschiessen. Auch Fürth und Hoffenheim stehen im Viertelfinale. Der Überblick:

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Münchens Franck Ribery im Zweikampf um den Ball (Foto: Bernd Thissen dpa/lnw)
Ribery mit Bayern ohne Glanz weiterBild: picture alliance/dpa

"Stolzer als ich heute abend bin, kann noch nie ein Trainer auf seine Mannschaft gewesen sein", so überschwänglich fasste BVB-Trainer Jürgen Klopp seine Gefühle zusammen. Seine Dortmunder setzten sich erst im Elfmeterschiessen mit 5:4 (0:0, 0:0, 0:0) gegen Fortuna Düsseldorf durch und stehen im Viertelfinale des DFB-Pokals. Keeper Roman Weidenfeller parierte den Schuss von Fortunas Thomas Bröker, für den BVB verwandelte Ivan Perisic den entscheidenden Elfmeter.

Achtelfinale, Fortuna Duesseldorf - Borussia Dortmund, Dienstag (20.12.11), Esprit-Arena, Duesseldorf: Duesseldorfs Tobias Levels (r.) kaempft gegen Dortmunds Robert Lewandowski um den Ball. (Foto: Roberto Pfeil/dapd)
Fortuna und der BVB agierten sehr vorsichtigBild: dapd

Vorangegangen war keine hochklassige, aber eine hochspannende Partie: In der ersten halben Stunde war den Düsseldorfer Hausherren der Respekt vor dem deutschen Meister anzumerken. Der Zweitliga-Spitzenreiter setzte anfangs vor allem auf eine starke Defensive. Die ersatzgeschwächten Dortmunder fanden ihrerseits kaum zu ihrem gewohnten temporeichen Angriffsspiel. Die Vorzeichen änderten sich nach der Gelb-Rote Karte (34.) für Dortmunds Patrick Owomoyela wegen wiederholten Foulspiels. Danach entwickelte sich ein gleichwertiges Duell. Die Düsseldorfer erspielten sich leichte Vorteile, allerdings kamen auch sie nicht zu wirklich hochkarätigen Torchancen. Es blieb beim 0:0 nach der regulären Spielzeit. In der Verlängerung sorgte Dortmunds Lukasz Pisczek (98.) für Herzklopfen bei den eigenen Fans. Er lenkte das Leder per Flugkopfball an den eigenen Pfosten. Ansonsten belauerten sich die Teams. Keiner wollte den entscheidenden Fehler machen. Erst im Elfmeterschiessen versagten dann Bröker die Nerven.

Robben bringt München in letzter Sekunde weiter

Kein Selbstläufer war der Auftritt von Bayern München beim VfL Bochum. Der Zweitligist startete entschlossen in die Partie, die Münchener, gerade erst Herbstmeister geworden, wirkten nicht zu hundert Prozent konzentriert. Nach einer schönen Kombination durch den Strafraum erzielte Giovanni Frederico aus kurzer Distanz die verdiente 1:0-Führung (26.) für die Bochumer, die auch danach das Heft des Handels in der Hand behielten. Erst nach der Pause und der Einwechslung von Torjäger Mario Gomez entwickelte der Rekordmeister mehr Druck. Einige gute Chancen ließen sie ungenutzt, dann spielte Gomez mit einem klugen Pass Toni Kroos im Strafraum frei. Der schob das Leder überlegt zum 1:1-Ausgleich (52.) ins rechte untere Eck.

Die Bochumer brauchten einige Zeit, um sich von diesem Gegentreffer zu erholen, spielten in der Schlussphase aber wieder gut mit. Die knapp 30.000 Zuschauer in Bochum hatten sich schon auf eine Verlängerung eingestellt - dann fiel doch noch das entscheidende Tor. In der Nachspielzeit setzte sich Franck Ribery bei einem Konter auf der linken Seite durch. Seinen Pass in den Strafraum vollendete der freistehende Arjen Robben zum 2:1-Siegtreffer (90. +1.). "Die Bochumer können trotzdem stolz auf sich sein", gab der Matchwinner anschließend zu Protokoll, "sie haben gut gespielt und es uns richtig schwer gemacht."

(Foto:Martin Meissner/AP/dapd)
Robben lässt mit seinem ersten Pokal-Treffer der Saison die ganze Münchener Mannschaft jubelnBild: dapd

Überraschung im Frankenderby

Ins DFB-Pokal Viertelfinale hat es auch die SpVgg Greuther Fürth geschafft. Für die Fans des Zweitligisten dürfte es gleich in dreifacher Hinsicht Genugtuung sein: Erstens gelang der Erfolg in einem Derby gegen den 1. FC Nürnberg. Die Nürnberger spielen eine Klasse höher und hatten eine knappe halbe Stunde einen Mann mehr auf dem Feld, nachdem Fürths Bernd Nehrig (66.) die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt war zwischen den Teams kein Klassenunterschied sichtbar. Für das entscheidende Tor sorgte Edgar Prib (15.). Er traf nach einem Eckball per Kopf zum 1:0. Die Mannschaft von Nürnbergs Trainer Dieter Hecking fand lange Zeit kein Mittel im Angriff. Erst in Überzahl häuften sich die Chancen für die Gastgeber. Die Nürnberger konnten Max Grün im Tor von Greuther Fürth aber nicht mehr überwinden, zur Freude von Kapitän Thomas Kleine: "Wir wollten eine Runde weiter und wir wollten zeigen, dass wir nicht schlechter sind als Nürnberg, das ist uns heute gut gelungen."

Hoffenheim gewinnt vor Minus-Kulisse

Hoffenheims Vedad Ibisevic (l.) jubelt nach seinem Treffer zum 2:1. (Foto: Ronald Wittek/dapd)
Ibisevic (l.) sorgt für ruhigere Weihnachtstage in HoffenheimBild: dapd

Mit einem Erfolgserlebnis gehen Trainer Holger Stanislawski und 1899 Hoffenheim in die Winterpause. Die in den vorangegangen Wochen etwas kriselnden Kraichgauer setzten sich mit 2:1 (1:1) im reinen Bundesliga-Duell gegen den FC Augsburg durch. Vor nur rund 10.000 Zuschauern bestimmten die Hausherren die Partie, konnten allerdings spielerisch nicht überzeugen. Sejad Salihovic brachte seine Mannschaft mit einem schönen Freistoßtreffer in Führung (23.). Augsburg setzte ganz auf Konter und kam durch Torsten Oehrl (36.) noch vor der Pause zum Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel sorgte Torjäger Vedat Ibisevic für die Entscheidung: Eine Freistoß-Flanke von Salihovic lenkte er mit der Fußspitze in den Augsburger Kasten (47.). Augsburg kämpfte zwar noch um den Ausgleich, die Gastgeber brachten die Führung allerdings souverän über die Zeit. "Man kann zufrieden sein. Der Sieg war absolute Pflicht, um so mehr sind wir glücklich, dass es geklappt hat", sagte Ibisevic nach dem Schlusspfiff.

Autor: Jens Krepela
Redaktion: Calle Kops