Bush bereut
12. Januar 2009Bereut Bush? Zumindest sein vielzitiertes "Mission accomplished" auf einem US-Flugzeugträger, wenige Wochen nach der Invasion im Irak, sei "ganz klar ein Fehler gewesen", gestand er am Montag (12.01.2009). Ebenfalls ein Fehler sei seine zögerliche Reaktion auf den Hurrikan "Katrina" im Jahr 2005 gewesen, erklärte der scheidende US-Präsident.
"Manches verlief nicht nach Plan"
Kritik an seiner Entscheidung zum Einmarsch im Irak wies Bush bei der letzten Pressekonnferenz seiner Amtszeit in Washington zurück. Er habe in dem Glauben gehandelt, dass es dort Massenvernichtungswaffen gebe. Dass diese nach dem Einmarsch nie gefunden wurden, sei "eine große Enttäuschung" gewesen, sagte Bush. Auch der Skandal um die Misshandlung irakischer Gefangener durch US-Soldaten im Bagdader Gefängnis Abu Ghraib sei für ihn eine Enttäuschung gewesen. "Aber ich weiß nicht, ob man diese Dinge als Fehler bezeichnen kann", sagte Bush. "Lassen Sie es mich so sagen: Manches verlief nicht nach Plan."
Hass auf Bush
In seiner Bilanzpressekonferenz ging der scheidende Präsident auf die scharfe innenpolitische Kritik ein, die seinen Abschied begleitet. "In Zeiten des Kriegs werden die Leute emotional, ich verstehe das", sagte er. "Aber ich weiß nicht, warum manche Leute feindselig sind."
Bush räumte ein, dass er durch seine Entscheidungen Kontroversen provoziert habe. "Präsidenten können sich vor schwierigen Entscheidungen und Kontroversen drücken, das ist aber nicht meine Art", sagte er. "Ich war bereit, harte Entscheidungen zu treffen.“
Glückwünsche für den Nachfolger
Auch seine wirtschaftspolitische Bilanz verteidigte Bush. Er erinnerte daran, dass die Konjunktur bei seinem Amtsantritt vor acht Jahren ebenfalls in der Krise gewesen sei. "Ich habe damals eine Rezession geerbt, nun hinterlasse ich eine Rezession", sagte Bush.
Seinem Nachfolger Barack Obama, der am 20.Januar vereidigt werden soll, wünschte Bush alles Gute. Seine Wünsche verband er mit einer Warnung vor der anhaltenden Gefahr durch den Terrorismus. "Die drängendste Gefahr, mit der Obama zu tun haben wird, ist ein Angriff auf unser Land", sagte Bush. "Ich wünschte, ich könnte etwas anderes berichten, aber es gibt da draußen immer noch einen Feind, der Amerikanern Schaden zufügen will."
Insgesamt zog Bush - fast trotzig - ein positives Fazit seiner Amtszeit. Er sei mit seiner Bilanz zufrieden: "Wenn ich nach Texas zurückgehe und dort in den Spiegel schaue, bin ich stolz auf das, was ich sehe." (ako)