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Bundeswehr wartet auf Nachschub

13. Januar 2002

Die deutschen Soldaten in Afghanistan kämpfen weiter mit logistischen Problemen. Trotzdem startet die Bundeswehr am Montag (14. Januar 2002) mit den ersten Kontrollgängen durch Kabul.

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Frühstücksvorbereitung in KabulBild: AP
Bundeswehrgeneral Carl Hubertus von Butler
General Carl Hubertus von ButlerBild: AP

Der Kommandeur der Einheit, Brigadegeneral Carl Hubertus von Butler, sagte, dass die Patrouillen nur "in begrenztem Umfang" stattfinden werden. Der Grund dafür sei, dass der größte Teil des deutschen Kontingents noch nicht in Afghanistan eingetroffen ist.

Ein Großteil der Truppe steckt in der Türkei fest

Bei der Verlegung von Soldaten und Militärgerät nach Kabul kämpfte die Bundeswehr weiterhin mit logistischen Problemen. Der Großteil der Deutschen des ersten Vorauskommandos war am Sonntag noch gar nicht in Afghanistan. Zudem hat die Luftwaffe noch keinen Stützpunkt in der Nähe des Landes für die Versorgung der deutschen Soldaten gefunden. Derzeit wird mit Usbekistan verhandelt. Am Montag soll der zweite Teil des deutschen Voraustrupps von Köln aus starten.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin sagte, neben den Witterungsbedingungen lägen die Hauptschwierigkeiten in den begrenzten Landemöglichkeiten in Kabul. Weil die niederländischen Transportmaschinen in Iran standen und vereist waren, konnten 40 der 70 deutschen Soldaten des ersten Voraustrupps noch nicht von Trabzon in der Türkei nach Kabul gebracht werden. Dies ist nun für Montag geplant. Die anderen 30 Mann werden am Montag mit ihren niederländischen Kollegen die Patrouillen in Kabul aufnehmen.

Weiterer Marineverband nach Afrika ausgelaufen

Zur Unterstützung des Anti-Terror-Einsatzes der USA ist seit Sonntag auch der zweite Verband der Bundesmarine auf dem Weg in die Gewässer vor Somalia. Am Nachmittag wurde das Spezialschiff in Wilhelmshaven ausgeschleust, das vier Schnellboote ins Einsatzgebiet bringen soll. An Bord des 158 Meter langen, gecharterten Dockschiffes sind vier Schnellboote, die bis 40 Knoten (etwa 75 Stundenkilometer) schnell sind und über Torpedos, Flugabwehr, Minenlegekapazitäten und Anlagen zur elektronischen Aufklärung verfügen.

Die Boote sollen die Freiheit und Sicherheit der Seewege sicherstellen. Gleichzeitig soll der Marineverband den Nachschub und Fluchtwege terroristischer Vereinigungen unterbrechen.

Die ersten ehemaligen Kämpfer landen auf Guantanamo

Wachturm in Guantanamo
Wachturm in GuantanamoBild: AP

Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen landete am Freitagabend eine US-Transportmaschine mit 20 Gefangenen aus Afghanistan auf Guantanamo. Im eigens eingerichteten "Camp X-Ray" ist nach Angaben der US-Armee zurzeit Platz für 100 Gefangene. Weitere Transporte aus Afghanistan werden in den nächsten Tagen erwartet. Die USA bereiten auf Guantanamo ein Gefängnis für bis zu 2000 ehemalige Kämpfer aus Afghanistan vor. (pg)