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Neid macht weiter

13. Juli 2011

Silvia Neid bleibt Trainerin der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft. Nach dem WM-K.o. im Viertelfinale war Neid teilweise heftig kritisiert worden. Sie selbst hatte ihren Rücktritt nicht mehr ausgeschlossen.

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Lächelnde Bundestrainerin Silvia Neid. Foto: dapd
Silvia Neid wirft nicht hinBild: dapd

"Nach dem auch für mich enttäuschenden Ausscheiden bei der WM brauchte ich ein paar Tage zum Nachdenken", sagte Silvia Neid. "Der große Zuspruch meiner Mannschaft und das Vertrauen, das mir DFB-Präsident Theo Zwanziger und Generalsekretär Wolfgang Niersbach noch einmal persönlich ausgesprochen haben, waren für mich der entscheidende Antrieb, weiterzumachen. Ich freue mich auf die nächsten Herausforderungen."

Silvia Neid geht beim WM-Viertelfinale gegen Japan vor der Spielerinnenbank her. Foto: dpa
Schwere Stunden: Silvia Neid beim WM-Viertelfinale gegen JapanBild: picture-alliance/dpa

Schlechter Führungsstil, taktische Fehler?

Vor Beginn der Weltmeisterschaft im eigenen Land hatte der DFB den Vertrag mit Neid vorzeitig bis 2016 verlängert. Die frühere Nationalspielerin ist seit 2005 Bundestrainerin und hatte mit der DFB-Nationalelf 2007 den Weltmeister- und 2009 den Europameistertitel geholt. 2010 war sie zur Welttrainerin des Jahres gekürt worden. Doch wie vergänglich Ruhm ist, erfuhr die 47-Jährige nach dem enttäuschenden Ausscheiden ihrer Mannschaft im Viertelfinale gegen Japan (0:1). Plötzlich warfen ihr Kritiker schlechten Führungsstil und taktische Fehler vor.

Rückendeckung durch Spielerinnen und DFB

Torfrau Nadine Angerer. Foto: pa/hochzwei
Torfrau Nadine Angerer verteidigte die BundestrainerinBild: picture alliance/HOCH ZWEI

Mehrere Nationalspielerinnen hatten sich öffentlich hinter Neid gestellt. "Man kann unsere Niederlage doch nicht nur an der Trainerin festmachen", sagte Torhüterin Nadine Angerer. "Jeder von uns hat Fehler gemacht." Uneingeschränkte Rückendeckung erhielt die Bundestrainerin von Seiten des DFB. Präsident Theo Zwanziger wurde nicht müde, die Qualitäten Neids herauszustreichen. "Das ist meine Trainerin", stellte Zwanziger klar. "Ich werde sie nicht so einfach gehen lassen, wenn sie auf einen solchen Gedanken kommen sollte." Auch Steffi Jones, die Chefin des WM-Organisationskomitees, sprach sich für Neid aus: "Ich hoffe ganz klar, dass sie weitermacht." Nach vier Tagen Bedenkzeit hat sich die Bundestrainerin nun entschlossen, nicht das Handtuch zu werfen. Silvia Neid will auch bei der Europameisterschaft 2013 in Schweden auf der deutschen Trainerbank sitzen - um die Mannschaft auf die Erfolgsspur zurückzubringen.

Autor: Stefan Nestler
Redaktion: Sarah Faupel