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Wachstum treibt Energie-Hunger

20. Februar 2018

Bis zu einem Drittel mehr Energie wird die Erde bis 2040 verbrauchen - so eine Studie des britischen Energieriesen BP über die Trends der kommenden zwei Jahrzehnte. Die Nachfrage steige vor allem in Asien und Afrika.

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China Skyline von Hongkong bei Nacht
Hongkong bei NachtBild: picture-alliance/Prisma

Ölnachfrage wird gebremst

Die weltweite Nachfrage nach Energie wird bis 2040 um eine Drittel ansteigen. Zu diesem Schluss kommt der "Energy Outlook" des britischen Energiekonzerns BP. Sämtliches Wachstum beim Energieverbrauch sei auf die schnell wachsenden Märkten der Entwicklungsländer zurückzuführen: China und Indien werden der Studie nach bis 2040 die Hälfte der Erhöhung der globalen Energienachfrage für sich beanspruchen.

Im Verlauf der Zeit wird sich die Nachfrage in China im Zuge der Umstellung auf ein eher nachhaltig ausgerichtetes Wirtschaftswachstum verlangsamen. In Indien sei das anders - deshalb werde das Land schon zu Beginn der 2030er-Jahre China als den weltweit am schnellsten wachsenden Energiemarkt ablösen. Auch Afrika soll laut dem "Energy Outlook" zunehmend eine treibende Kraft hinter der Nachfrage werden. So soll der Kontinent wird zwischen 2035 und 2040 einen größeren Anteil am globalen Wachstum für Energie verzeichnen als China.

Alternative Energien weiter auf dem Vormarsch

Bis 2040 werde der globale Energiemix so vielfältig aufgestellt sein wie nie zuvor. "Wir sehen einen zunehmend intensiveren Wettbewerb unter den verschiedenen Energieträgern, ausgelöst durch die in großer Menge vorhandenen Energievorräte und eine bessere Energieeffizienz", sagte BP-Chefvolkswirt Spencer Dale. "Öl, Erdgas, Kohle und nicht-fossile Energieträger werden jeweils einen Anteil von ungefähr 25 Prozent am weltweiten Energieverbrauch besitzen."

Photovoltaik-Anlage in China
Eine Photovoltaik-Anlage in ChinaBild: picture alliance/Photoshot/Yang Shiyao

Mehr als 40 Prozent des gesamten Wachstums der Nachfrage würden durch alternative Energien befriedigt werden. Der Anteil der Öko-Energie am weltweiten Gesamtenergieaufkommen werde sich bis 2040 auf circa 14 Prozent verfünffachen - insbesondere getrieben durch Wind- und Solarenergie.

Laut BP wird Erdgas Kohle als zweitgrößte Energiequelle ablösen. Nahezu ein Viertel der globalen Erdgasförderung werde künftig auf die USA entfallen. Der Bedarf an Öl werde in den kommenden Jahren zunächst zulegen, sich dann aber stabilisieren, erwartet BP. Einerseits werde die Nachfrage insbesondere durch die Schwellenländer gestützt. Andererseits werde aber die Förderung in den USA das Angebot hoch halten. Zudem werden laut der Prognose die Staaten des Ölkartells Opec ihre Marktanteile wieder ausweiten. Derzeit halten sie aufgrund einer Vereinbarung mit anderen wichtigen Förderländern wie Russland ihre Ölproduktion begrenzt, um den Ölpreisen Auftrieb zu geben.

Klimaziele werden wohl verfehlt

Die Energietrends der nächsten beiden Jahrzehnte deuten an, dass die Klimaziele von Paris wohl verfehlt werden dürften. In Paris hatten sich die Vereinten Nationen auf die Schaffung einer CO2-neutralen Weltwirtschaft in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts verständigt, um den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten. Laut den Studienautoren werde der CO2-Ausstoß weltweit allerdings um zehn Prozent steigen. Zwar liege der Wert unter den Steigerungsraten der vergangenen 25 Jahre, er liege aber hinter dem, was als notwendig erachtet werde, um die in Paris vereinbarten Klimaziele zu erreichen. Die Ergebnisse des Reports gelten für Unternehmen, Politiker weltweit als verlässliche Datenbasis. 

nm/stu (dpa, BP)