Bischof Mixa bietet Rücktritt an
22. April 2010Das Bistum Augsburg hat das an den Papst gerichtete Rücktrittsgesuch von Bischof Walter Mixa bestätigt. Nach Informationen der "Augsburger Allgemeine" hatte Mixa am Mittwochabend (21.04.2010) in einem Brief an Papst Benedikt XVI. seinen Rückzug vom Amt des Bischofs von Augsburg angeboten. Auch als Militärbischof der Bundeswehr wolle er zurücktreten, heißt es in dem Bericht weiter.
"Weg für Neuanfang freimachen"
Mixa begründet seinen Rücktritt demnach mit einer übergeordneten Verantwortung für sein Bistum. Die öffentlichen Diskussionen um seine Person hätten Priester und Gläubige schwer belastet. Er wolle nun den Weg für einen Neuanfang freimachen. "Alle, zu denen ich ungerecht gewesen sein mag, und alle, denen ich Kummer bereitet habe, bitte ich heute noch einmal um Verzeihung", zitiert die "Augsburger Allgemeine" den Bischof. Er wolle an der Aufklärung aller gegen ihn erhobenen Vorwürfe mitwirken.
Mixa hat inzwischen eingestanden, in seiner früheren Zeit als Stadtpfarrer Heimkinder geschlagen zu haben. Anfangs hatte er jede Gewalt gegenüber Kindern "reinen Herzens" bestritten. Ein Sonderermittler prüft außerdem Vorwürfe, Mixa habe als Stadtpfarrer von Schrobenhausen nahe Augsburg Geld zum Schaden einer Waisenhausstiftung zweckentfremdet.
Bischofskonferenz rät Mixa zu 'Auszeit'
Die katholischen deutschen Bischöfe hatten ihren Augsburger Amtsbruder zuvor dazu gedrängt, sein Amt vorübergehend ruhen zu lassen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, empfahl ihm eine Auszeit. Zollitsch sagte am Mittwoch, er habe in den vergangenen Tagen mehrfach mit Mixa gesprochen. Ein Rückzug Mixas sei geeignet, "eine Atmosphäre größerer Sachlichkeit bei den notwendigen und auch von ihm gewünschten Klärungen zu bewirken". Auch Politiker mehrerer Parteien hatten sich für einen Rückzug des Augsburger Bischofs ausgesprochen.
Autor: Frank Wörner (dpa, apn, afp, rtr)
Redaktion: Michael Wehling