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Zurück in die Freiheit

18. Januar 2014

Knapp drei Jahre nach dem Ende der Militärherrschaft in Birma hat die Armee weitere 96 Kinder und Jugendliche aus dem Militärdienst entlassen. Die Vereinten Nationen sprechen von einem "historischen Schritt".

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Zwei Jungen in Tarnkleidung mit Gewehr (Foto: AP)
Bild: AP

Ein Kindheit hatten sie nicht. Jahrzehnte lang standen die Kinder der Armee in Birma (Myanmar) zu Diensten. Das soll sich ändern. Deshalb wurden jetzt weitere 96 Minderjährige vom Militär frei gelassen. Die Vereinten Nationen begrüßten in Rangun den "historischen Schritt" auf dem Weg, den Einsatz von Kindersoldaten in dem südostasiatischen Land endgültig zu beenden.

Keine neue Rekrutierung gefordert

Die jüngste Freilassung sei ein "starkes Bekenntnis" von Regierung und Militär, eine Praxis zu beenden, die "das Leben, die Hoffnungen und die Träume von Kindern stiehlt", sagte Bertrand Bainvel, Birma-Beauftragter des UN-Kinderhilfswerks UNICEF. Ziel bleibe die vollständige Demobilisierung von Kindern und der Verzicht auf Neurekrutierungen.

Vertrag mit den UN

Vor anderthalb Jahren hatten die neue Regierung und die Armee einen Aktionsplan mit den Vereinten Nationen über das heikle Thema geschlossen. Seitdem wurden bereits 272 Kinder aus den Streitkräften nach Hause geschickt. Wie viele Minderjährige weiterhin vom Militär ausgenutzt werden, ist nicht bekannt.

Birma wurde Jahrzehnte lang von einer Militärjunta beherrscht. Erst seit März 2011 gibt es eine formal zivile Regierung. Den Streitkräften werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Kinder und Zivilisten sollen unter anderem als Minensucher missbraucht worden seien.

Auch Milizen sollen Kinder freilassen

Aber auch den Rebellenorganisationen, die sich aus den ethnischen Minderheiten des Landes zusammensetzen, werfen die UN vor, Kinder zu rekrutieren. Solange dies nicht gestoppt werde, könne kein "neues Birma" aufgebaut werden, sagte Bainvel. Er appellierte an die Milizen, ebenfalls ein Abkommen mit den UN abzuschließen.

uh/re (afp,kna)