Bernar Venet: künstlerisches Eisenbiegen
Man mag sie oder man mag sie nicht - die Stahlskulpturen des französischen Bildhauers Bernar Venet. Der Künstler erwarb mit ihnen jedenfalls internationales Ansehen. Und übersehen kann man die monumentalen Werke kaum.
Der eingerahmte Sonnenkönig
Bernar Venet rahmte mit einer seiner monumentalen Stahlskulpturen 2011 das Denkmal von König Ludwig XIV., dem Sonnenkönig. Entscheidend für die Wirkung der Installation auf dem Place d’Armes in Versailles ist die Blickachse. In dieser Position des Betrachters umschließt der Stahl die Statue. Steht der Betrachter direkt hinter dem Standbild, wird der Mittelteil des Schlosses von Versailles umrahmt.
Internationale Anerkennung
1966 ist Venet nach New York gezogen, um bekannter zu werden und sich weiterzuentwickeln. Seitdem hat er mehrfach an der Documenta in Kassel und der Kunst-Biennale Venedig teilgenommen. 2013 wurde er mit dem Julio González International Prize geehrt. Zu diesem Anlass wurde seine Skulptur "230.5° Arc x 15’" auf dem Vorplatz des Institut Valencià d’Art Modern installiert (Bild).
Ein Venet beim "Schraubenkönig"
Die Skulptur "Triptyque, 220° arc x 5" steht vor dem Eingang des Kunstmuseums des schwäbischen "Schraubenkönigs" Reinhold Würth in Erstein im Elsass (hier kurz vor der Eröffnung des Museums 2008 aufgenommen). Arbeiten von Venet finden sich in mehr als 70 Museen - darunter das Museum of Modern Art (New York), das Solomon R. Guggenheim Museum (New York) und das Centre Georges-Pompidou (Paris).
Venet-Stahl zwischen Alpen und Mittelmeer
Dieser stählerne Bogen wirkt wie das riesige Unterteil einer Wiege. "Arc de 115.5 Degrees" steht im maritimen Flair des Parks für Albert I. an der französischen Riviera. Dort, in Nizza, studierte Bernar Venet einst Gestaltende Kunst.
Rost auf bunter Sommerwiese
Kunst im öffentlichen Raum: Das "Kunstprojekt Krauthügel" im österreichischen Salzburg präsentierte 2010 neun Stahlskulpturen von Bernar Venet. Drei Monate lang waren sie auf dem Krauthügel unterhalb der Festung Hohensalzburg ausgestellt - und ernteten Protest: Das Terrain gehört zu einem Landschaftsschutzgebiet, weshalb viele Venets Skulpturen dort ablehnten.
Künstler im Chaos
"Désordre", also Chaos, heißen diese monumentalen Stahlskulpturen. Der Herr dieses Chaos', Bernar Venet, durchschreitet sie 2013 in Marseille. Die südfranzösische Stadt in der Provence war damals Europäische Kulturhauptstadt.
Vom Stahl zum Blech
Nicht nur bei seinen Skulpturen bringt Venet seine Leidenschaft für Mathematik zum Ausdruck: Der französische Künstler hat bei diesem Bugatti-Kunstauto den Innenraum und die Lackierung mit mathematischen Formeln verziert. Diese Formeln dienen der Berechnung der Leistungskraft eines Motors.