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"Ausdruck internationaler Solidarität"

23. November 2001

- Polen entsendet Truppen nach Afghanistan

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Warschau, 22.11.2001, PAP, poln.

Präsident Aleksander Kwasniewski hat am Donnerstag (22.11.) dem Antrag der Regierung stattgegeben, ein polnisches Militärkontingent für die gemeinsame Antiterroroperation nach Afghanistan zu entsenden. Das Kontingent wird am 10. Januar 2001 einsatzbereit sein. Die Regierung hatte den Antrag gestellt, nachdem die USA Polen um die Entsendung von Truppen gebeten hatten. Premierminister Leszek Miller erklärte, das offizielle amerikanische Ersuchen sei am Mittwoch (21.11.) eingegangen.

Er erinnerte daran, dass die terroristischen Angriffe auf amerikanische Städte auch polnische Opfer gefordert haben. "Polen muss stark und fähig sein, das Leben und die Gesundheit seiner Bürger in jeder Ecke der Welt zu schützen", sagte er. "Daher ist es nur rechtens, wenn sich unsere Soldaten am Kampf gegen die schlimmste Seuche dieses Jahrhunderts, das heißt gegen den internationalen Terrorismus, beteiligen."

Präsident Kwasniewski erklärte, der gemeinsame Kampf gegen den Terrorismus sei ein Ausdruck der internationalen Solidarität und Polen müsse sich an diesem Kampf auch militärisch beteiligen. (...)

Die Zusammensetzung des polnischen Kontingents sei mit den USA und der NATO abgestimmt worden, sagte Kwasniewski am Donnerstag (22.11.) auf einer Pressekonferenz. Polnische Offiziere seien bereits in Tampa, Florida, stationiert (...).

Die polnischen Truppen werden in Tadschikistan, Usbekistan, im Arabischen Meer und im Indischen Ozean stationiert und in Afghanistan eingesetzt werden, erläuterte der Präsident.

Die Kosten, die sich für Polen dadurch ergeben, würden mit etwa 30 Millionen Zloty (etwa sieben Millionen Dollar) beziffert. Man gehe von einer sechsmonatigen Stationierungsdauer aus, fuhr Kwasniewski fort. Das polnische Militärkontingent werde ausschließlich aus Berufssoldaten bestehen, die zuvor eine schriftliche Zustimmung zur Teilnahme an der Mission abzugeben haben.

Die Entscheidung, polnische Truppen nach Afghanistan zu entsenden, wurde von Premierminister Jerzy Buzek, den Ex-Verteidigungsministern Janusz Onyszkiewicz und Bronislaw Komorowski, dem Vorsitzenden der oppositionellen Partei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS), Lech Kaczynski, und anderen unterstützt. Der Vorsitzende der "Selbstverteidigung" Andrzej Lepper reagierte darauf "mit Angst und Sorge", Antoni Macierewicz von der Liga Polnischer Familien "mit Bedauern". (TS)